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Bild 1 von 12. 1953:. Während der Aufnahmen zur Sendung «Gruss aus dem Land der Tellen». Margrit Rainer sitzt ganz rechts auf der Treppe. Bildquelle: Comet, Zürich.
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Bild 2 von 12. 1953:. Margrit Rainer am Bass während der Aufnahme zur Sendung «Gruss aus dem Land der Tellen». Bildquelle: Comet, Zürich.
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Bild 3 von 12. 1955:. Ruedi Walter und Margrit Rainer beim Kaffeetrinken in der Hörspielreihe «Bi s Ehrsams bim schwarze Kaffi». Bildquelle: A. Gehrig, Basel.
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Bild 4 von 12. 1955:. Margrit Rainer und Schaggi Streuli im Schweizer Dialektfilm «Polizischt Wäckerli» nach der gleichnamigen Hörspielreihe. Bildquelle: Foto Baur / Gloria Film, Zürich.
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Bild 5 von 12. 1955:. Mit schöner Zurückhaltung verkörpern Margrit Rainer und Eva Haefeli Mutter und Tochter Wäckerli im Schweizer Dialektfilm «Polizischt Wäckerli». Bildquelle: Foto Baur / Gloria Film, Zürich.
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Bild 6 von 12. 1956:. Margrit Rainer und Schaggi Streuli in einer Szene des Schweizer Dialektfilms «Oberstadt-Gasse». Bildquelle: Edi Baur, Zürich.
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Bild 7 von 12. 1964:. Margrit Rainer während der Sendung «Jetz schlaat's 13! Das kabarettistische Samstagsmagazin». Bildquelle: Candid Lang, Adliswil.
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Bild 8 von 12. 1965:. Aufnahmen zum Hörspiel «E häisses Yse» von Bettina Hottiger. Margrit Rainer in der Rolle der Sekretärin Ludmilla Herter, Ruedi Walter in der Rolle des Personalchefs Dr. Jäger. Bildquelle: Candid Lang, Zürich.
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Bild 9 von 12. 1966:. Margrit Rainer und Ruedi Walter während der Radio-Quizsendung «Frytigabe in der Stadt». Bildquelle: A. Gehrig, Basel.
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Bild 10 von 12. 1969:. Margrit Rainer (2.v.r.) in einer Szene aus der Fernsehfassung von Hans Gmürs Revue «Holiday in Switzerland», die 1969 mit der Goldenen Rose von Montreux ausgezeichnet wird. Bildquelle: Keystone.
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Bild 11 von 12. 1974:. Margrit Rainer und Ruedi Walter im Fernsehzentrum Zürich-Seebach während der Aufzeichnung des Fernsehspiels «Wie eine Bank ausgeraubt wird». Bildquelle: Keystone.
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Bild 12 von 12. 1980:. Margrit Rainer und ihr Schauspielkollege Ruedi Walter im Dekor zum Schweizer Dialektfilm «De Pornofilm» von Herbert Walpert. Bildquelle: Keystone.
Margrit Rainer wurde vom Publikum geliebt und verehrt. Eine Art Mutter der Nation, eine Mutter Helvetia. Privat soll das nicht anders gewesen sein. Nur Gutes können Weggefährten über sie berichten. Für Ines Torelli war Stupsi, wie Rainer von ihrem Umfeld genannt wurde, die einzige Freundin in der Branche.
Und um das Bild der Mutterikone zu komplettieren: Auf Margrit Rainers Herd soll immer ein Topf Suppe geköchelt haben. Nach Vorstellungsschluss durften sich die Kollegen einen Teller schöpfen.
Rainer war zu gut für ihre Rollen
Es gibt keinen einzigen Hinweis über Margrit Rainer, die das obige Bild relativieren könnten. Keinen einzigen! Sie stellte ihr Licht stets unter den Scheffel. Es gibt kaum Interviews mit ihr. Man weiss nicht, was sie über dieses oder jenes dachte.
Ganz im Unterschied zu ihrem häufigsten Film- und Bühnenpartner Ruedi Walter. Dieser trug sein Herz oft auf der Zunge und zeigte Ecken und Kanten – vor allem Journalisten gegenüber.
Doch wer diese Frau verehrt, und das tut der Schreibende, kommt nicht umhin, eine tragische Note in ihrer Karriere zu konstatieren. Die Tragödie resultiert nicht aus einem Mangel an schauspielerischem Talent, sondern dem puren Gegenteil.
Mutter oder Freak: Andere Rollen bekam sie nicht
Ihre Einzigartigkeit, ihre Brillanz, ihre Emotionalität und Natürlichkeit standen häufig im Widerspruch zur Qualität der Vorlagen, beziehungsweise den Rollen, die sie darin auszufüllen hatte. Das zeigt sich am deutlichsten in ihren Filmen. Rainer wurde zwar häufig besetzt, spielte neben den Gretlers, Hegetschweilers und Streulis aber höchstens die zweite Geige.
Sie hatte unter den Schweizer Filmregisseuren ihrer Zeit grob gesagt zwei Rollentypen auszufüllen. Für Kurt Früh war sie immer Mutter pur – von sanftmütig bis zu passiv aggressiv. Und Franz Schnyder besetzte Rainer in seinen Gotthelf-Adaptationen als Freak – mit Kind oder ohne.
Die Schauspielerin verkörpert diese Figuren – wie wohl von Schnyder nicht anders gewünscht – holzschnittartig, ins Groteske überzeichnet. In «Geld und Geist», dem schwächsten Gotthelf-Film, ist Rainer eine Bäuerin unter der Knute ihres Mannes (Max Haufler). Sie wirkt über weite Strecken hölzern, ähnlich wie der Rest der Besetzung. Bloss in einer einzigen Szene manifestiert sich ihr Können. Es ist ein rarer Moment, in dem aus einer eindimensionalen, vorübergehend eine abgründige Figur wird. Eiskalt und voller Hass.
Rainer sorgte für ganz grosse CH-Kinomomente
Margrit Rainer war eine so aussergewöhnliche Schauspielerin, dass sie aus mittelmässigen Drehbüchern lebendige, wahrhaftige Kinoerlebnisse machte. Wenigstens in den Momenten, wo sie auf der Leinwand erschien. Nirgends wird dies so deutlich wie in «Oberstadtgass» von Kurt Früh.
Mit einer anderen Schauspielerin als düsterer Briefträgersfrau wäre daraus wohl ein weiteres, süssliches Schaggi-Streuli-Vehikel mit einem stereotyp nörgelnden Huschi von Ehegattin geworden. Doch Rainer füllte ihre Nebenrolle auf eine Weise aus, dass sie «Oberstadtgass» dominierte – eng geführt von Kurt Früh, der Rainer und der Erarbeitung ihrer Szenen viel Zeit einräumte. Es entstand eine differenzierte, abgründige Frauenfigur, die nichts, aber auch gar nichts mit dem stereotypen Muetti der Nation zu tun hat
Unerhört: Margrit Rainer spielte nie eine Hauptrolle
Eigentlich unerhört: Mit «Oberstadtgass» war Margrit Rainer bereits auf dem Gipfel ihrer Filmkarriere angelangt. Was Stephanie Glaser spät schaffte – nämlich mit 86 – war ihr nie vergönnt: Die Hauptrolle in einem Schweizer Spielfilm zu kriegen.
Welch gewaltiges Potenzial in ihr steckte, wird bei den Grossaufnahmen des Rainerschen Gesichtes deutlich. Wenn die reuige Briefträgersfrau Frieda Jucker über die Bahnhofsbrücke in Oerlikon stürmt, wähnt man sich im Neorealismus, bei Vittorio de Sica oder Roberto Rossellini. Margrit Rainer ist in diesen Momenten im Weltkino angekommen, wo sie eigentlich hingehört hätte. Auf Augenhöhe mit Anna Magnani, Ingrid Bergman und Bette Davis.