Über die Jahre hat sich der winzige Ant-Man zu einem wichtigen Dreh- und Angelpunkt im Marvel-Kinouniversum gemausert. So spielte er eine wichtige Rolle dabei, die Erde vor dem Weltenvernichter Thanos zu retten.
Wer nicht mehr durchblickt, was inzwischen in den vielen Marvel-Filmen alles passiert ist, dürfte «Ant-Man and the Wasp: Quantumania» trotzdem folgen können. Denn die Marvel-Welt steht an der Schwelle zu einer neuen Phase und muss sich einer neuen Bedrohung stellen.
Heile Welt im Ameisenbau
Ant-Man alias Scott Lang ist zu Beginn des Filmes bester Dinge: Er sonnt sich in seinem Ruhm als Weltretter, verbringt Zeit mit seiner wiedervereinten Patchwork-Familie und macht Werbung für seine Autobiografie (ein reichlich selbstverliebtes Werk mit dem Titel «Watch Out for the Little Guy»).
Mit der Wonne ist bald Schluss: Ant-Man wird in den Quantenraum gesaugt – zusammen mit Freundin, Tochter und den quantenbewanderten Schwiegereltern in spe.
Das Grosse im Kleinen
Den ganzen Film über bewegt sich diese Ameisenfamilie durch subatomare Sphären. Im winzig kleinen Raum, kleiner noch als die Atome, verbergen sich fantastische Welten, die von den buntesten Kreaturen bevölkert werden.
Diese Mikrowelten wirken im Film gigantisch. Man könnte sich in «Quantumania» auch in ausserirdischen Welten wähnen, in denen es verschiedene fantastische Universen zu entdecken gibt.
«Quantumania» nimmt sich Zeit, die neuen Welten zu erkunden. In ihnen finden sich futuristische Städte, wie man sie schon in manchem Sci-Fi-Werken gesehen hat. Vor allem aber gibt es fantastische, bunt blinkende Farbwelten zu sehen, die mit abgefahrenen Lebewesen gespickt sind.
In Schrödingers Katzenkiste
Auch wenn das Marvel-Universum zu Beginn von Phase 5 reichlich komplex ist – man befasst sich dort mit verschiedenen Zeitsträngen, dem Multiversum, Schrödingerkatzen und Möglichkeitsfeldern – ist «Quantumania» eine ziemlich gradlinige Geschichte.
Im Zentrum steht der Kampf gegen einen Mann namens Kang. Dieser wacht in mehrfacher Ausführung – schliesslich existieren im Multiversum von jedem Lebewesen zahlreich Versionen – über die Zeit. Im Quantenraum bekommen es Ant-Man und seine Familie mit Kang dem Eroberer zu tun – einer besonders gefährlichen Variante dieses Kang.
Diesen Kampf geht «Quantumania» mit grosser Ernsthaftigkeit und reichlich Pathos an. Dazwischen darf Paul Rudd als launiger Superheld immer wieder seinen Charme versprühen. Sein Schalk macht vor allem die erste Hälfte des Filmes zu einer humorvollen Angelegenheit, bevor es dann zum bierernsten Showdown mit Kang kommt.
Alter Kampf, neues Universum
«Quantumania» verfrachtet einen bekannten Konflikt – wie so oft muss sich ein Marvel-Held entscheiden, ob er das Universum oder seine Familie retten soll – in eine reizvolle neue Umgebung. Auch hier behält er viel von dem Humor, der die beiden vorherigen «Ant-Man»-Filme ausgemacht hat.
Bislang haben 31 Filme und 8 Serien das Marvel-Universum ausgestaltet. Ein Ende ist nicht in Sicht. Bereits wurden zahlreiche weitere Filme und Serien angekündigt. Verzettelt in derart viele Werke, kommt der grosse Handlungsstrang nur langsam voran.
«Quantumania» unternimmt hier einige wichtige Schrittchen, weil mit Kang eine Figur auf der Bildfläche auftaucht, die Marvel-Fans in den kommenden Jahren stark beschäftigen wird.
Kinostart: 15.2.2023