Rudolf Nurejew ist ein aufstrebender Balletttänzer aus der kommunistischen Sowjetunion. Während des Kalten Kriegs in den 1960er-Jahren reist er mit seiner Ballettkompanie nach Paris, um dort als Gast zu tanzen.
Begleitet wird er vom sowjetischen Geheimdienst KGB. Der soll dafür sorgen, dass Nurejew nicht in den Westen abspringt, da dies ein grosser kultureller Verlust für die UdSSR wäre.
Doch Nurejew kommt mit Franzosen und dem kapitalistischen Lebensstil in Kontakt, den er in vollen Zügen geniesst.
Das wird ihm zum Verhängnis. Als Nurejew mit seiner Kompanie weiter nach London reisen möchte, will ihn der KGB in die Sowjetunion zurückverfrachten. Nurejew wird panisch und will sich im Westen – in Paris – absetzen.
Das ehrlichste Zitat
Nurejew trifft auf Clara, eine gebürtige Chilenin, die in Paris lebt. Mit seiner neuesten Bekanntschaft und deren Freunden verbringt er viel Zeit. «Ich verzeihe dir, dass du der grösste Egoist bist, den ich je kennengelernt habe», wirft Clara ihm vor, der ihr immer wieder respektlos entgegentritt und eine egoistische Persönlichkeit besitzt.
Der Regisseur
Ralph Fiennes ist vor allem als Schauspieler bekannt. Er spielte unter anderem in «Schindlers Liste» und in den letzten beiden James-Bond-Filmen als Vorgesetzter von 007 mit.
«Nurejew: The White Crow» ist seine dritte Regiearbeit. Im Film hat er eine kleine Rolle als Ballettlehrer, der sich um Nurejew kümmert. Anfangs wollte er nicht als Schauspieler im Film auftreten. Aber er änderte seine Meinung. In einem Interview erklärte Fiennes, dass ein bekanntes Gesicht wie seines zum Erfolg des Filmes beitragen könne.
Fakten, die man wissen sollte
Um dem echten Nurejew möglichst nahezukommen, entschied sich Ralph Fiennes, die Hauptrolle mit einem Tänzer zu besetzen. Der renommierte russische Balletttänzer Oleg Iwenko ergatterte die Hauptrolle, obwohl er noch nie zuvor geschauspielert hatte.
Das Urteil
In seinem Debüt beeindruckt der gebürtige Ukrainer Oleg Iwenko vor allem mit seinem Tanz.
Weniger überzeugend ist hingegen seine schauspielerische Leistung. Nurejew war ein Mensch mit einer starken Persönlichkeit und Präsenz. Das schafft Oleg Iwenko nicht zu vermitteln. Und so reisst einen der Film nicht mit, obwohl er von einer interessanten Figur und einem spannenden Thema erzählt.
Der Fokus liegt auf dem Tanz. Doch wie authentisch wäre ein Film, der von einem der herausragendsten Balletttänzer der Geschichte handelt, ohne einen Tänzer in der Hauptrolle? Der Entschluss des Regisseurs ist durchaus nachvollziehbar.
Kinostart: 29.08.2019