Neues Land
Sie sind weit gereist, die Schüler von Lehrer Christian Zingg. In der Integrationsklasse in Basel lernen asylsuchende Jugendliche aus aller Welt innerhalb von zwei Jahren Sprache und Kultur unseres Landes kennen. Unter ihnen Ehsanullah Habibi aus Afghanistan, der den Hindukusch zu Fuss und das Kaspische Meer in einem Schlauchboot überquert hat. Oder die Albanerin Nazlije Aliji, die nach dem Tod ihrer Mutter zu Verwandten in die Schweiz gezogen ist.
Beide hoffen – wie alle in Christian Zinggs Klasse – ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen und in der Schweiz eine Existenz aufzubauen. Der Lehrer macht sich und seinen Schülern keine Illusionen darüber, dass es schwierig wird, im fremden Land Fuss zu fassen.
Aller Anfang ist schwer
Zwei Jahre lang hat Filmemacherin Anna Thommen den Lehrer Christian Zingg und seine Klasse begleitet. Im Klassenzimmer wird Welttheater aufgeführt – mal tragisch, mal zum Brüllen komisch. Die Schüler von Lehrer Zingg schleppen ihre Vergangenheit mit sich rum und tragen schwer an der Last des Neuen. Eine Sprache muss gelernt, ein neuer Kulturkreis erschlossen und ein Job gefunden werden.
Fazit
Anna Thommen ist ein Porträt geglückt, das auf die Nöte und Schwierigkeiten von Asylanten in der Schweiz aufmerksam macht und mit Vorurteilen über die Einwanderer aus fremden Ländern aufräumt. Was wir hier sehen sind Menschen wie du und ich. Was dem Film fehlt ist der Rhythmus und eine gewisse Stringenz in der Erzählung. Das ist schade, verliert man doch ein wenig das Interesse an den Protagonisten und ihren spannenden Lebensläufen. Bei allen Defiziten ist «Neuland» ein sehenswerter Film.