1963 – als 23-Jährige – spielte Marie Versini an der Seite von Lex Barker und Pierre Brice die Häuptlingstochter Nscho-tschi im ersten Winnetou-Film und wurde zum Publikumsliebling. Die französische Schauspielerin war ein wesentlicher Teil des Sensationserfolgs der Karl-May-Filme.
Nun ist sie am Montag in Guingamp (Frankreich) 81-jährig gestorben. Auf ihrer offiziellen Homepage schickt die Schauspielerin einen letzten Gruss: «Sie dankt allen ihren Fans für ihre Freundschaft und Loyalität.»
Die Überfliegerin
Die Schauspielerin wurde 1940 in Paris geboren. Mit 17 Jahren wurde sie das jüngste Mitglied des Nationaltheaters Comédie-Francaise und bekam mit 1948 ihre erste Filmrolle im französischen Streifen «Zwei Städte».
1962 holte der Regisseur Rolf Thiele die junge Französin für «Das schwarz-weiss-rote Himmelbett» nach Deutschland und wirkte bis in die 1980er-Jahre in verschiedenen Fernsehproduktionen mit, so auch in diversen Karl-May-Verfilmungen wie «Der Shut» oder «Durchs wilde Kurdistan».
Untrennbar mit ihrer Rolle
Später war die Darstellerin vor allem im französischen Fernsehen zu sehen. 2016 hatte sie eine Gastrolle in der deutschen «Winnetou»-Neuverfilmung. Verbunden wurde Versini aber stets mit Nscho-Tschi. Ihre Autobiografie nannte sie daher auch «Ich war Winnetous Schwester».
Mit ihrer berühmtesten Rolle war Versini ein Teenager-Liebling und Identifikationsfigur junger Frauen. Über Jahre war sie der «Bravo-Star Nummer 1», sagte Michael Petzel, Leiter des Karl-May-Archivs in Göttingen, einmal der Nachrichtenagentur dpa.
Wie gross die Liebe für Nscho-tschi war, bekam Mario Adorf zu spüren. Der Schauspieler verkörperte ihren Mörder Santer. «Immer wieder treffe ich Leute, die sagen: Dass du die Nscho-tschi erschossen hast, das habe ich dir lange Jahre nicht verziehen. Ich habe dich dafür gehasst», erzählte der Schauspieler in einem Interview vor einigen Jahren.
Der Name Marie Versini bleibt wohl für immer untrennbar mit der Karl-May-Filmserie in Erinnerung.