1. Auszeichnungen
1996 erhielt Bruno Ganz den Iffland-Ring, die höchste Theater-Auszeichnung. Diese wird jeweils «dem besten Schauspieler deutscher Zunge» auf Lebenszeit zugesprochen. Seitdem steht Ganz in der Gunst der Regisseure ganz weit oben. Heute ist er Präsident der Deutschen Filmakademie, Ritter der Französischen Ehrenlegion und wurde bereits mehrfach für sein Lebenswerk geehrt. Beim Schweizer Filmpreis war er bereits 2016 für seine Rolle als Alpöhi in «Heidi» nominiert, 2001 erhielt er ihn bereits für «Brot und Tulpen».
2. In Zürich daheim
Nach Jugendjahren in Zürich-Seebach als Sohn eines Schweizer Fabrikarbeiters und einer Italienerin hat Bruno Ganz lange in Berlin gewohnt. Sowohl dort als auch in Venedig besitzt er eine Wohnung. Zürich ist jedoch die Stadt, die ihm am Herzen liegt. In einem Interview verriet er jüngst, er habe «kein Bedürfnis, irgendwo anders zu wohnen.» Er liebe die Limmatstadt wegen ihrer «währschaften, soliden Art». Der international gefragte Schauspieler lebt in Au am Zürichsee.
3. Theater, Kino und Fernsehen
Sowohl im Theater als auch im Kino hat Bruno Ganz bereits für bedeutende Regisseure wie Peter Stein, Wim Wenders, Volker Schlöndorff und Werner Herzog gespielt. Auch Fernsehgeschichte hat der Vielbeschäftigte geschrieben. Zum Beispiel mit Xaver Schwarzenbergers Generationenstück «Copacabana» (2007). Anders als viele seiner Altersgenossen war sich Ganz nie zu schade, fürs Fernsehen zu arbeiten. Schliesslich sei es schon lange nicht mehr so, dass nur das Kino die grossen Geschichten erzähle und das Fernsehen bloss die kleinen.
4. Das Unspielbare spielen
In die Haut von Adolf Hitler zu schlüpfen, ist nicht jedermanns Sache. Bruno Ganz gibt zu: Den Führer in «Der Untergang» (2004) zu spielen, war seine bisher schwierigste Rolle. Zuerst dachte er: «Das kann man nicht spielen, das ist so monströs.» Letztendlich halfen Ganz Details in der Mimik und Gestik des Diktators, um sich diesem zu nähern: Seine charakteristische Art zu gehen, zu essen, zu husten – grossartiges Material für einen Schauspieler. Für seine authentische Darstellung des Führers wurde Bruno Ganz international gefeiert.
5. Breitgefächerte Rollen
Egal, ob als Faust im «Faust-Projekt» (2000), als Engel in «Der Himmel über Berlin» (1987) oder als Vater in «Satte Farben vor Schwarz» (2011): Ganz stemmt jede Rolle. Er ist ein Schauspiel-Chamäleon, das die unterschiedlichsten Menschen so spielen kann, dass man ihre Gefühle spürt und ihre Gedanken denkt. Das macht ihn immer wieder aus, diesen Meister des dramatischen Fachs.
6. International begehrt
Auch in Hollywood wächst sein Renommee. 2011 stand Bruno Ganz mit Liam Neeson und Diane Kruger für den Film «Unknown Identity» vor der Kamera. Kurz darauf war er an der Seite von Jeremy Irons in der Bestseller-Verfilmung «Nachtzug nach Lissabon» (2013) zu sehen. In Ridley Scotts «The Counselor» (2013) hat er neben Stars wie Brad Pitt und Michael Fassbender gespielt. Ganz befindet sich beruflich seit Jahren in einem Dauerhoch.
7. Patriotische Pflicht
Bruno Ganz fühlte sich als Schweizer, der viel Zeit im Ausland verbracht hat, geradezu verpflichtet, in der neusten «Heidi»-Verfilmung mitzuspielen. Den Alpöhi zu spielen, sei für ihn darum nichts weniger als «ein patriotischer Akt». Einmal mehr löst er seine Aufgabe mit Bravour. Selten war ein Alpöhi so authentisch. Warum, das können Sie hier nachlesen.
Der Schweizer Filmpreis bei SRF
Die Preisverleihung am 24. März 2017 in Genf gibt's ab 19:30 Uhr im Live-Stream auf www.srf.ch. Die anschliessende Aftershow «Der Schweizer Filmpreis – Die Gewinner» ist ab 22:05 Uhr live im Netz und auf SRF 2 zu sehen. |
News, Hintergründe und Interviews finden Sie im Filmpreis-Special |
Die Nominierten für den Schweizer Filmpreis finden Sie in diesem Artikel. |
Bruno Ganz erhält den Ehrenpreis des Schweizer Films |
Zu guter Letzt: ein Filmschatz mit Bruno Ganz
Im Schweizer Filmklassiker «Der Erfinder» (1981) spielt Bruno Ganz ein tragisches Genie, das zur falschen Zeit lebte:
Sendung: Radio SRF 2 Kultur, Kultur Aktuell, 22.03.17, 08:20 Uhr