James Bond, Jason Bourne oder Ethan Hunt – Agentenfilme sind seit Jahren immer wieder im Trend. Aber kennen Sie Nummer 6? Nicht? Dann ist es an der Zeit, einen TV-Klassiker wiederzuentdecken: die Serie «The Prisoner».
Es ist kurz nach Weihnachten, die Bäuche sind voll, die Geschenke ausgepackt – und man hat (endlich) bis zum Jahresende Zeit, Filme und Serien anzuschauen. So wirft man einen Blick auf die lange Liste der DVD-Neuerscheinungen. Was könnte man denn gucken?
Dieses Jahr stehen auf dieser Liste vielleicht Titel wie «Prometheus», «Magic Mike» oder «The Dark Knight Rises» – aber vergessen Sie mal diese Neuheiten. Die kommen sowieso bald ins Fernsehen.
TV-Kult aus Grossbritannien
Denn es gibt viele alte TV-Schätze, die sich lohnen, wenn man sie ausgräbt. So lautet unser Vorschlag: Buddeln Sie «The Prisoner» (deutscher Titel «Nummer 6») aus.
Die Serie ist feinste britische TV-Unterhaltung aus dem Jahre 1967 (und bitte nicht mit dem Remake von 2009 zu verwechseln). Sie zeigt, wie originell, phantasievoll, witzig, anspruchsvoll und spektakulär (Sie können hier noch mehr positive Adjektive einfügen) eine Agentenserie sein kann. Es sind überschaubare 17 Folgen à 48 Minuten. Locker in einer Woche zu schaffen, auch wenn man kein Heavy User ist.
«Ich bin keine Nummer!»
Die Geschichte: Ein namenloser Geheimagent mit der Nummer 6 (Patrick McGoohan) kündigt seinen Job, wird daraufhin von seinen Vorgesetzten entführt und in ein hübsches, aber mysteriöses Dorf gebracht, aus dem die Flucht unmöglich ist. Nummer 2, der Chef des Ortes, versucht mit allen Mitteln dem Agenten Nummer 6 den Grund für die plötzliche Kündigung zu entlocken. Der absurde Dialog am Ende des Vorspanns zeigt bereits, Individualität ist in dieser Serie alles: Nummer 2: «Sie sind Nummer Sechs.» Nummer 6: «Ich bin keine Nummer, ich bin ein freier Mensch!».
Surrealer geht es kaum
Keine Agentenserie ist kafkaesker, surrealer. Wenn Sie glauben «Inception» war spektakulär, dann sollten Sie erst mal diesen Klassiker schauen. Übrigens gab es vor ein paar Jahren das hartnäckige Gerücht, «Inception» und «Batman»-Regisseur Christopher Nolan würde ein Filmversion von «The Prisoner» drehen.
In der Serie gibt es Reisen ins Unterbewusstsein des Helden, das von den Schurken manipuliert wird. Ein anderes Mal nimmt der Gefangene an einem Kunstwettbewerb teil, gewinnt ihn und benutzt seine Skulptur als Boot, mit dem er die Flucht übers Meer wagt (und scheitert).
Die Auflösung der Serie löste bei den Fans einst einen Sturm der Entrüstung aus. Warum? Weil es keine klassische Auflösung gibt. Aber sehen Sie selbst.