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Filmschatz: «Titanic»
Aus Kultur Extras vom 10.08.2017.
abspielen. Laufzeit 5 Minuten 47 Sekunden.

Vor 20 Jahren im Kino «Titanic» – ein Film der Superlative

Am 19. Dezember 1997 lief der Film «Titanic» in den US-Kinos an – und schrieb bald darauf Filmgeschichte. Kein Film war bis dahin teurer, keiner spielte mehr ein, keiner erhielt mehr Oscar-Nominationen.

  • Das Untergangsdrama «Titanic» von 1997 basiert auf historischen Tatsachen.
  • Der Film machte aus Kate Winslet und Leonardo Di Caprio Stars.
  • Die weltweiten Einspielergebnisse erreichten 1,8 Milliarden Dollar.

James Cameron hat noch nie tiefgestapelt. Der US-Regisseur wusste bereits als Jugendlicher, dass er einmal gross anrichten würde. Als Regisseur und Produzent von «Titanic» und «Avatar» hat er seine Vorsätze umgesetzt. Die beiden Filme stehen an der Spitze der kommerziell erfolgreichsten Filme aller Zeiten.

Besessen von einem Wrack

Camerons Faszination für die «Titanic» wurzelt in den frühen 1990er-Jahren. Er war überzeugt, dass dieser dramatische Untergang nur die richtige Binnengeschichte brauchte, um zum Kinoknüller zu werden. Eine Liebesgeschichte sollte es sein, genauso dramatisch und hoffnungslos, wie die Jungfernfahrt der «Titanic».

Bevor Cameron mit dem Verfassen des Drehbuchs begann, startete er eine beispiellose Recherche. Zwölf Mal liess er sich in einem Mini-U-Boot, begleitet von einem internationalen Forscher-Team, zum Original in vier Kilometern Tiefe fahren, um das Wrack bis in die hintersten Winkel zu filmen. Es entstanden atemberaubende Innen-Aufnahmen, die im Film detailgetreu wiedergegeben werden sollten.

Nah an den Fakten

Zwei Männer schauen in einen Bildschirm
Legende: James Cameron und Leonardo Di Caprio während den Dreharbeiten. imago

Cameron hielt sich beim Drehbuch eng an die historischen Fakten, welche von dem Ereignis an jenem schicksalshaften 14. April 1912 überliefert waren. Vom ersten fatalen Kontakt mit dem Eisberg bis zum vollständigen Versinken des Schiffs dauerte es laut Aufzeichnungen zwei Stunden und 40 Minuten. Das ist exakt die Zeit, welche Cameron dem historischen Ereignis im Film widmet. Die restlichen Minuten spielen in der Aktualität.

Ein besonderes Gespür

James Cameron, der für Regie, Drehbuch und Schnitt verantwortlich war, bestand auf eine möglichst detailgetreue Nachbildung des Schiffs. Im Film werden Einzelheiten wie das filigrane Bord-Porzellan, der mondäne Treppen-Aufstieg oder die pompöse Inneneinrichtung der Oberdeck-Suiten in Szene gesetzt.

Das war Cameron wichtig: die Zuschauer sollten ein Gespür dafür erhalten, wie es sich damals während der Fahrt auf diesem luxuriösen Dampfer angefühlt haben musste. Aber er wollte auch vermitteln, wie unbarmherzig sich das Klassendenken selbst im Angesicht des nahenden Todes durchsetzte.

Leinwand-Traumpaar Kate Winslet und Leonardo Di Caprio

Ein Mann umarmt eine Frau
Legende: Noch unbekannt: Kate Winslet und Leonardo Di Caprio imago

Bei den Schauspielern setzte James Cameron auf hoffnungsvolle, junge Talente. Mit Kate Winslet als begüterte Rose und Leonardo Di Caprio als mittellosem Jack wurde ein Leinwand-Traumpaar geboren. Die Karrieren der beiden halten bis heute an.

Auch beim Cast sprengte «Titanic» Grenzen. Dreimal mehr Sprechrollen führte das Drehbuch auf, als bei sonstigen Grossprojekten üblich waren. Dies alles erforderte eine strenge Hand am Set – wofür Cameron berüchtigt ist. Kate Winslet soll einmal gesagt haben, dass sie nur für «sehr viel Geld» wieder mit Cameron drehen würde. Der Mann kann ein Despot sein.

Superbudget

Eine gute Geschichte, eine grandiose Ausstattung, aufwändige Bilder. Und: noch nie gesehene visuelle Effekte. Wie Hollywood-Produzentin Sherry Lansing in ihrem Buch «Leading Lady» verrät war das Budget für die Spezial-Effekte ursprünglich bei 20 Millionen Dollar angesetzt. Das erschien ihr viel zu wenig, angesichts der Ambitionen, mit denen James Cameron zu Werke ging.

Die Budget-Korrektur erfolgte prompt: nun waren 100 Millionen Dollar für die Spezialeffekte vorgesehen. Die Produzenten waren sich bewusst, dass dies der teuerste Film aller Zeiten werden könnte.

«Als die Kosten gegen 200 Millionen Dollar erreichten, schlief ich noch immer gut», beschrieb Lansing in ihren Erinnerungen ihre Zuversicht bezüglich des zukünftigen Erfolgs des Films. Die weltweiten Einspielergebnisse erreichten schliesslich 1,8 Milliarden Dollar.

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