Eine zwielichtige Taskforce aus CIA und US-Soldaten plant eine undurchsichtige Mission gegen die Drogenbanden an der amerikanisch-mexikanischen Grenze. Mittendrin: FBI-Agentin Kate Macer, die von den um sich schiessenden Macho-Männern und ihrer Geringschätzung des Gesetzes zunehmend irritiert ist.
Insbesondere vom mysteriösen Aussenseiter Alejandro aus Kolumbien, der nicht herausrücken will, wer sein Auftraggeber ist. Auf Agentin Macers hartnäckiges Nachfragen antwortet er nur: «Nichts wird in Ihren amerikanischen Ohren sinnvoll klingen. Sie werden alles anzweifeln, was wir tun. Aber am Schluss werden Sie es verstehen.»
Eine Eindringlichkeit, die man selten sieht
Emily Blunt glänzt in «Sicario» (2015) als zwiegespaltene Agentin, die trotz wachsender Zweifel die Mission nicht aufgeben mag. In der Hoffnung, etwas gegen die Gewalt der Drogenbanden tun zu können.
Ihr Spiel zwischen trotziger Entschlossenheit und Verletzlichkeit macht Denis Villeneuves Thriller zum nervenaufreibender Filmschatz. Emily Blunt zeigt darin eine neue Dimension ihrer Schauspielkunst – eine bei ihr zuvor noch kaum gesehene Eindringlichkeit.
Von Kinderfilm bis Horror
Einem breiten Publikum bekannt wird die Engländerin dank diverser Nebenrollen, etwa 2006 in «The Devil Wears Prada» als verschreckte Assistentin einer furchteinflössenden Chefin (Meryl Streep). Darauf folgen prominente Hauptrollen: Im Historienfilm «The Young Victoria» spielt sie 2009 die englische Königin. Der Psychothriller «Girl On The Train» zeigt sie 2016 als Alkoholikerin, die in einen Mordfall verwickelt wird.
2018 lässt Emily Blunt in «Mary Poppins Returns» mit viel Charme die berühmte britische Nanny wieder aufleben. Im selben Jahr und in grossem Kontrast dazu: der stumme Horror von «A Quiet Place». In diesem post-apokalyptischen Grusel-Drama verkörpert sie eine Mutter, die ihre Familie vor äusserst lärmempfindlichen Killer-Monstern beschützen muss. Sie tut dies an der Seite und unter der Regie ihres Ehemannes, des Amerikaners John Krasinski.
Eine der bestverdienenden Schauspielerinnen
Die wachsende Berühmtheit lassen auch Blunts Gagen in die Höhe schnellen. Für den zweiten Teil von «A Quiet Place» soll sie laut Wirtschaftsmagazin «Forbes» einen zweistelligen Millionenbetrag eingestrichen haben.
Nicht überraschend daher: «Forbes» setzt sie 2020 auf Platz sechs der bestverdienenden Schauspielerinnen der Welt. Geschätztes Einkommen in diesem Jahr: 22,5 Millionen Dollar.
Die Gage hat wohl auch bei ihren jüngsten Projekten gestimmt. So ist es für sie wohl weniger schlimm, wenn das Resultat eher belanglos ist. Etwa die Abenteuerkomödie «Jungle Cruise» mit Dwayne Johnson oder die kürzlich erschienene Amazon-Serie «The English».
Bleibt zu hoffen, dass bald wieder ein Filmprojekt wie «Sicario» auftaucht. In dem sich Emily Blunt erneut auf eine Reise ins Herz der Finsternis begibt – und sich dabei wieder neu erfinden kann.