Es ist eine grosse Bürde, die Drew Blythe Barrymore in die Wiege gelegt wird: 1975 wird sie in eine Schauspieler-Dynastie hineingeboren, die seit mehreren Generationen in Hollywood tätig und erfolgreich ist. Ihr Grossvater, der Schauspieler John Barrymore, gehörte zu den grössten Stars der 1920er-Jahre, ihre Mutter Jaid arbeitete ebenfalls in der Filmbranche. Das prominente Erbe beschert Drew Barrymore eine Kindheit, die von Druck und Drogenproblemen geprägt ist.
Der Flug ins Rampenlicht
Mit sechs Jahren steht Drew Barrymore erstmals vor der Kamera, in Ken Russells Science-Fiction-Thriller «Altered States» (1980). Viel Zeit, sich an das Rampenlicht zu gewöhnen, hat sie nicht. Nur zwei Jahre später, als Acht-Jährige, wird sie als Gertie in Steven Spielbergs «E.T.» zu Hollywoods neuem, gefeierten Kinderstar.
Der plötzliche Ruhm ist für die kleine Drew schwer zu ertragen. In ihrer Autobiografie und in Interviews erzählt sie später von ihrer Drogen- und Alkoholsucht, die sich bereits in ihrer Kindheit und Jugend entwickelt.
Mit nur zehn Jahren beginnt sie mit dem Konsum, als 12-Jährige muss sie zum ersten Mal in eine Entzugsklinik. Nach einem Selbstmordversuch mit 13 folgt der Aufenthalt in einer psychiatrischen Einrichtung – ein früher Tiefpunkt in ihrem Leben.
Comeback als «Charlie's Angel»
Nach jahrelangem Kampf gegen ihre Sucht kehrt Drew Barrymore in die Filmwelt zurück. In den späten 1990er-Jahren etabliert sie sich als Schauspielerin und Produzentin mit ihrer eigenen Firma «Flower Films».
Mit «Charlie's Angels» (2001) gelingt ihr ein erster grosser Kassenerfolg als Produzentin, obwohl die Filmkritik viel zu meckern hat: Der Film, der von der beliebten TV-Serie der 1970er-Jahre inspiriert ist, wird vom britischen «The Guardian» als «witz- und hirnloser Streifen» bezeichnet.
Gemeinsam mit ihrer langjährigen Freundin und Kollegin Cameron Diaz, die ebenfalls mitspielt, produziert sie 2003 die Fortsetzung «Charlie's Angels: Full Throttle», was ebenfalls zum kommerziellen Erfolg wird.
Erste komplexe Rolle
2009 wird Drew Barrymore mit dem Golden Globe für ihre Rolle als Edie Beale in der HBO-Miniserie «Grey Gardens» ausgezeichnet. Die Produktion erzählt die wahre Geschichte von Mutter und Tochter Edie und Edith Beale, Verwandte der Kennedy-Familie, die in gesellschaftlicher Isolation lebten. Die tiefgründige und vielschichtige Figur von Edie Beale unterscheidet sich markant von Barrymores früheren, häufig von Comedy geprägten, oberflächlichen Rollen.
Nach Jahren als Schauspielerin und Produzentin lanciert Drew Barrymore 2020 ihre eine eigene Talkshow. «The Drew Barrymore Show» ist eine Art Sofa-Soft-Talk: Ihre ersten Gäste sind ihre «Charlie’s Angels»-Co-Darstellerinnen Cameron Diaz und Lucy Liu, die über die Zeit zu engen Freundinnen geworden sind.
Trotz des Erfolgs der TV-Show tritt Drew Barrymore zunehmend aus dem Filmrampenlicht zurück, das ihr allzu früh tiefe Wunden zugefügt hat.
Heute zieht sie als Produzentin im Hintergrund die Fäden, aktuell bei der US-Animations-Serie «Princess Power». Darin unterstützen vier Prinzessinnen den Menschen bei der Lösung ihrer Probleme und verhelfen ihnen zu Selbstvertrauen. Das hätte die junge Drew gut gebrauchen können.