Letos jüngster Coup: Im Netz verbreitete sich das Gerücht, er sei jetzt ein Guru. Der Beweis: das Foto eines Musikfestivals in Kroatien.
Letos sehr erfolgreiche Band «Thirty Seconds to Mars» hatte ihre Fans zu einem mehrtägigen Event eingeladen und postete anschliessend ein Bild, auf dem Leto wie Jesus und seine Fans wie Jünger aussehen.
Das Ganze scheint ein Gag à la Leto gewesen zu sein und eine Anspielung auf den Fan-Kult um seine Person, wie in diversen Fan-Foren zu lesen ist.
Hippie im Herzen
Jared Leto ist ein Kind der Freiheit. Vielleicht lässt sich deshalb nicht genau definieren, ob er nun Schauspieler, Bandleader, Filmemacher oder Model ist.
Von seiner alleinerziehenden Mutter wird er stets dazu ermuntert, hart zu arbeiten, kreativ und etwas Besonderes zu sein.
Für Leto selber hängt seine künstlerische Vielschichtigkeit mit seiner Kindheit in ärmlichen Verhältnissen zusammen: «Ich bin in einer Hippie-Kommune aufgewachsen. Ich lebte überall. Ich hatte eine wirklich kreative Mutter. Musik war immer da und war etwas, was ich sehr liebte».
Futtern und fasten
Als wär’s das Normalste der Welt, tritt Jared Leto öffentlich mit Goldkrone, roten Lack-Stiefeln oder im rosa Glitzer-Fummel auf. 2019 gelingt ihm sein wohl aufsehenerregendster Auftritt.
An der legendären Met-Gala, wo die Stars mit möglichst abgefahrenen Modekreationen aufkreuzen, steht Leto plötzlich mit zwei Köpfen da. Einer auf dem Hals, den andern unter dem Arm.
Ein Chamäleon ist Leto auch vor der Kamera. Für den – wenig erfolgreichen – Film «Chapter 27» (2007), in dem er den Mörder von John Lennon spielt, futtert er sich 28 Kilogramm Übergewicht an.
2014 hungert er sich auf 50 Kilogramm Körpergewicht herunter, um die drogensüchtige Transfrau Rayon in «Dallas Buyers Club» zu spielen.
Und dieses Jahr haben ihn viele in «House of Gucci» nicht erkannt. Aufgedunsenes Gesicht, Glatze. Er spielten den Möchtegern-Designer Paolo Gucci.
Unberechenbare Rollenwahl
Hauptrollen bringen Jared Leto bisher nicht den grossen Erfolg. Im kultigen Drogenaufklärungsfilm «Requiem for a Dream» (2000) erhält er als Heroin-Junkie zwar überschwängliche Rezensionen, doch das Publikum scheint der Film zu überfordern – der Kassenerfolg bleibt bescheiden.
Anders die Nebenrollen: 2015 erhält er den Oscar für die beste Nebenrolle in «Dallas Buyers Club». Seine Figur Rayon spielt er nicht, er verkörperte sie wahrhaftig. Weitere erfolgreiche Nebenrollen besetzt er in «Fight Club» (mit Brad Pitt) und «The Thin Red Line» (sieben Oscar-Nominationen für den Film).
Vertrag mit einem Schweizer
Letos wichtigster Erfolg ist seine Rockband «Thirty Seconds to Mars». Entdeckt wird die alternative Rockband 1998, angeblich von einem Schweizer: Der Zürcher Beni Frei vom Plattenlabel Immortal Records soll ihr den ersten Plattenvertrag vermittelt haben.
Mittlerweile hat die Band fünf Studioalben veröffentlicht. Obwohl Frontmann, möchte Jared Leto möglichst verhindern, dass die Band unter seinem Namen vermarktet wird. Was kaum gelingt. Für seine Fans, vor der Leinwand oder der Bühne, ist und bleibt Jared Leto eine Kultfigur.