Italienische Wurzeln
Alfredo James «Al» Pacino kam 1940 in Manhattan zur Welt. Sein Vater stammte aus Sizilien und seine Mutter war Italo-Amerikanerin.
Al Pacino wuchs in der Bronx auf. Er hatte, nach eigenen Aussagen, keine einfache Kindheit. Das Geld in der Famile war knapp. Rauchen und Trinken begann er mit dreizehn Jahren. Kämpfe mit anderen Jungen gehörten zum Alltag.
Jung und zielstrebig
Schauspieler wollte Al Pacino schon früh werden. Er war erst an der High School für darstellende Kunst in Manhattan und später auf der renommierten Schauspielschule von Lee Strassberg.
Sein Aufstieg begann Ende der 1960er auf «den Brettern, die die Welt bedeuten». Erst in Boston, dann in Off-Broadway-Theatern in New York City, ab 1969 dann auf dem Broadway.
Im selben Jahr entdeckte ihn Hollywood. Al Pacino drehte seinen ersten Kinofilm: «Me, Natalie». Bereits drei Jahre später hatte er seinen grossen Durchbruch auf der Leinwand.
Skrupelloser Mafiosi-Boss
Bekannt wurde Al Pacino 1972 mit der Rolle des Michael Corleone im Gangsterklassiker «The Godfather».
Mit dem Mafia-Epos ergatterte Al Pacino seine erste Oscarnominierung als bester Nebendarsteller. Es gab zwei Fortsetzungen. Mit Figuren aus dem Gangstermilieu feiert Al Pacino bis heute grosse Erfolge.
Fun Fact: Er spielt in «The Godfather» den Sohn eines Gangsterbosses. Der stammt laut Drehbuch aus der sizilianischen Stadt Corleone. Genau wie Al Pacinos Grosseltern.
Über Nacht berühmt
Al Pacino spricht in Interviews offen darüber. Vor vier Jahren sagte er beispielsweise in der Zeitung «The Sun»: «Meine Karriere explodierte in den 1970ern. Aber ich erinnere mich nicht an viel aus dieser Zeit.»
Trotz des Alkoholproblems ging es mit der Karriere weiter nach oben. Er drehte Filme wie den Krimi «Serpico» oder das Banküberfall-Drama «Dog Day Afternoon».
Bis 1980 wurde er fünf mal für den Oscar nominiert, gewann einmal den Golden Globe.
Brutaler Drogenbaron
1983 drehte Al Pacino «Scarface». Nach seinen Auftritten in «The Godfather» und «The Godfather 2», wieder eine grosse Gangsterrolle für ihn.
Er spielte Tony Montana, einen Ex-Häftling, der Boss eines Drogenkartells wird.
Der Film gilt heute als Kultklassiker. Insbesondere wegen der dreiminutenlangen Schiesserei am Schluss, in der Tony Montana in den Rücken geschossen wird und in ein Wasserbecken im Inneren einer Villa stürzt.
Picky Pacino I
2015, bei einer Veranstaltung in London, erzählte Al Pacino von Rollen, die er in der Vergangenheit abgelehnt hatte, sich aber später als megaerfolgreich erwiesen haben.
So sollte er 1977 den Han Solo in «Star Wars» spielen, sagte aber ab. Al Pacinos Begründung: «Ich hatte die Rolle schon, aber ich verstand das Skript nicht.»
So bekam Harrison Ford die Chance seines Lebens. Wie der Weltraumepos wohl mit Al Pacino gewesen wäre?
Zwei Jahre später wollte Regisseur Francis Ford Coppola Al Pacino als Hauptdarsteller für den heute berühmten Vietnam-Film «Apocalypse Now».
Doch der Schauspieler lehnte dankend ab. Mit der Begründung, dass er nicht auf den Philippinen arbeiten wolle, wo das Kriegsdrama gedreht wurde.
Picky Pacino II
Nein, Al Pacino hat nicht nur «Star Wars» und «Apocalypse Now» abgesagt.
Ende der 80er-Jahre lehnte Pacino die Rolle von John McClane in «Die Hard» ab. Bruce Willis schrieb mit dem Actionkracher und seinen Fortsetzungen Filmgeschichte.
1990 bot sich für Al Pacino die Chance mit der bezaubernden Julia Roberts in der Badewanne zu plantschen. In der romantischen Komödie «Pretty Woman». Doch er sagte ab. Richard Gere übernahm.
Viele Nominierungen, ein Oscar
Die siebte Oscarnominierung wurde ein Treffer. Für die Schmonzette «Scent of a Woman» bekam Al Pacino 1993 als bester Hauptdarsteller das goldene Männchen. Zum Glück hatte er die Rolle des blinden Veteranen und Frauenkenners nicht auch in den Wind geschlagen.
Bisher wurde er neun Mal für den Oscar nominiert. Zuletzt im Januar 2020. Als bester Nebendarsteller im Mafia-Film «The Irishman».