Link in seinem grünen Hemd, mit Schwert, Schild und Bogen – und Prinzessin Zelda: Das sind schon seit fast 40 Jahren die Hauptfiguren in der äusserst beliebten «The Legend of Zelda»-Game-Serie.
Die letzte Version, die vor gut sechs Jahren erschien, war aussergewöhnlich: Mit fast 30 Millionen Exemplaren verkaufte sich «Breath of the Wild» über viermal so gut wie das zweiterfolgreichste Zelda-Spiel. Viele halten es für eines der besten Games überhaupt.
Konsequente Freiheit
«Breath of the Wild» war das erste Open-World-Game der «Zelda»-Reihe. Statt sich durch eng begrenzte Levels zu kämpfen, konnten die Spielerinnen und Spieler eine grosse, offene Welt frei erkunden. Doch diese Freiheit kann überfordern. Die meisten anderen Games im Genre lösen das Problem, indem sie uns an der Hand nehmen und eng führen.
Viele Werkzeuge werden erst im Verlauf des Spiels freigeschaltet. So entpuppt sich die versprochene Freiheit oft als begrenzter und linearer als gedacht.
Nicht so «Breath of the Wild». Dieses Game gab den Spielerinnen und Spielern fast alle Werkzeuge gleich zu Beginn in die Hand, erklärte, wie sie funktionieren und entliess sie dann in eine faszinierend gestaltete Welt, in der sie diese Werkzeuge frei ausprobieren konnten.
Auf alles hielt die Spielwelt des «Tears of the Kingdom»-Vorgängers eine Reaktion bereit. Es gab überraschend viele Möglichkeiten ein Rätsel zu lösen, ein Monster zu besiegen, oder einen Ort zu erreichen.
Die Spielwelt wächst weiter
Bis heute ist kaum ein anderes Game so radikal. In den sechs Jahren seit dem Erscheinen von «Breath of the Wild» musste sich ein Videospiel nach dem anderen dem Vergleich mit «Breath of the Wild» stellen. Die meisten zogen den Kürzeren. Die Erwartungen an den Nachfolger könnten also höher nicht sein.
«The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom» ist grösser als «Breath of the Wild». Über dem Königreich Hyrule sind schwebende Inseln aufgetaucht, darunter haben sich Höhlen aufgerissen. Statt einer Ebene gibt es nun also drei zu erkunden.
Diese noch grössere Spielwelt ist erneut so gestaltet, dass wir uns nicht verlieren, von der Grösse nicht überfordert werden, sondern stattdessen freudig erkunden und neugierig entdecken.
Dem Erfolgsrezept treu geblieben
Ausserdem wurde der Werkzeugkasten komplett ausgetauscht. Die wichtigste neue Fähigkeit heisst «Ultrahand». Damit kann man Objekte nicht nur aufheben, sondern auch beliebig neu zusammensetzen.
So lässt sich neu beispielsweise ein Fass einem Monster nicht mehr nur an den Kopf werfen. Vielmehr kann Link auch drei Fässer zusammenkleben, ein Segel montieren und elegant am Monster vorbeischippern. Aus dieser an sich simplen Mechanik ergeben sich unzählige Möglichkeiten, die uns noch jahrelang überraschen werden.
Trotzdem: Als «Breath of the Wild» vor sechs Jahren erschien, war die radikale Neuerfindung der Serie eine Überraschung. «Tears of the Kingdom» hingegen ist eine Fortsetzung, mehr vom (grossartigen) Gleichen.
Das hat nicht mehr die gleiche emotionale Wirkung. Dennoch dürfte es für viele Gamerinnen und Gamer der Titel sein, den sie dieses Jahr am meisten spielen. Und zwar völlig zu recht.
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