Im 90er-Jahre-Klassiker «Groundhog Day» muss Bill Murray immer wieder den gleichen Tag durchmachen – bis er zu einer selbstlosen Person wird und wahre Liebe findet.
Auch in «Twelve Minutes» steckt unser Protagonist (der «Ehemann») in einer Zeischlaufe fest – doch für die grossen Fragen des Lebens hat er keine Zeit, denn seine Schlaufe ist viel kürzer: höchstens zehn Minuten.
In dieser kurzen Zeit soll er eine dramatische Geschichte auflösen: Kurz nachdem er zu Hause eintrifft, trampelt ein Polizist in die kleine Wohnung, beschuldigt die Ehefrau des Mordes an ihrem Vater und erwürgt dann den Ehemann. Es ist nun an uns, in jedem Durchgang mehr zu erkunden, um schliesslich herauszufinden, wer da wen warum umgebracht hat – und zu überleben.
Das Game ist also ein Rätselgame, das an «Escape Rooms» erinnert. Es richtet sich damit an ein breites, vielleicht eher an Filmen interessiertes Publikum. Das wird unterstrichen durch die Schauspieler, welche die Stimmen der drei Figuren einsprachen: James McAvoy spielt den Ehemann, Daisy Ridley seine Frau und Willem Dafoe den Polizisten. Namen solchen Kalibers sind in Games eher selten.
Trotzdem ist das eine kleine Produktion – der Macher Luís António hat das Game mehr oder weniger im Alleingang gemacht. Das merkt man ab und zu: Die Interaktionsmöglichkeiten sind stark eingeschränkt, die Figuren bewegen sich hölzern und stehen sich im Weg, das Benutzerinterface wirkt etwas altertümlich. Und natürlich ist ein Game, das nach zehn Minuten immer wieder von vorn beginnt, manchmal etwas repetitiv – und kann frustrierend sein, wenn uns gerade nichts Neues einfällt, das wir noch probieren könnten.
Dennoch sind die höchstens acht Stunden, die man mit dem Game verbringt, sehr reizvoll. Denn es glänzt durch absolute Reduktion: Drei Figuren, drei Zimmer, wenig Gegenstände, kaum Zeit – was sich aus diesen wenigen Zutaten entwickelt, ist beachtlich
«Twelve Minutes» ist für PC und Xbox und im Gamepass enthalten.
Weiterführung der Geeks-Sofa Marke als ein Community Projekt auf Discord. Im Discord-Server geht es um Geek-Kultur und Games.
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