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20. Todestag von Lady Di Nach Dianas Tod wurden die Regeln für Paparazzi verschärft

Paparazzi haben Diana gnadenlos gejagt. Nach ihrem Unfall entbrannte eine Debatte, ob die Fotografen eine Mitschuld am Tod der Prinzessin trugen. Das hatte Folgen.

Prinzessin Diana war ein Genie der Selbstdarstellung. Sie kannte den ruppigen Stil der angelsächsischen Paparazzi aus dem Effeff und spannte die Medien immer wieder gekonnt ein.

Doch auch ihr wurde es zu viel: Nach der Trennung von Prinz Charles bat sie um Ruhe, um Privatsphäre – und löste damit das Gegenteil aus. Prinzessin Diana, die «Queen of Hearts», wurde zum Königswild der Bilderjäger.

Waren die Paparazzi mitverantwortlich?

Peter Rothenbühler war damals Chefredaktor der «Schweizer Illustrierten». «Sobald man beginnt zu verhüllen, zu verschleiern, macht man die Medien scharf», erklärt er. «Ein Exklusiv-Foto von Diana konnten die Fotografen sehr teuer verkaufen.»

Nach ihrem Unfall entbrannte eine Debatte über die Mitverantwortung der Paparazzi an Dianas Tod. Peter Rothenbühler produzierte noch in der Nacht eine Sondernummer der Schweizer Illustrierten. Selbstzweifel am Boulevardstil plagten ihn keine, trotz der tragischen Umstände. Auch heute nicht.

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Dianas Söhne erinnern sich offen
Aus SRF News vom 23.07.2017.
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«Die Königsfamilie hat so viele Schlösser, die sie durch die Polizei abschliessen lassen kann. Man muss mit denen kein Mitleid haben. Wer sich in der heutigen Zeit noch als Monarchen darstellt, die nur dank ihrem Blut oder dank einer Heirat diesen Einfluss und diese Bedeutung erlangen, dann dürfen sie sich nicht beklagen.»

Schärfere Richtlinien

In Grossbritannien hat sich der Journalismus nach Dianas Tod verändert. Dort herrschen zwar immer noch viel rücksichtslosere Methoden im Boulevard als in der Schweiz. Doch der britische Presserat hat mit der Verschärfung von Richtlinien die Privatsphäre von Prominenten zumindest teilweise gestärkt.

Ohne Erlaubnis Teleobjektive zu verwenden, gilt seitdem als inakzeptabel. Auch Minderjährige dürfen nicht mehr ungefragt abgelichtet werden. Das britische Königshaus wiederum geht vermehrt juristisch gegen die Boulevardmedien vor – früher war das undenkbar.

«Es spielt sich alles gesitteter ab»

Auch die Prominenten selber hätten ihre Lehren gezogen aus dem Tod Dianas, meint Peter Rothenbühler: «Es spielt sich alles gesitteter ab. Auch weil die Prominenten viel offener mit den Medien umgehen und offenere Interviews geben. Über ihr Leben, sogar über ihre Drogensucht, über ihre Probleme mit den Kindern und so weiter. Heute versucht man nicht mehr, zwei Rollen zu spielen.»

Den Verlagen in Grossbritannien wurde offenbar bereits in allerersten Minuten nach dem Unfall bewusst, dass ihre Paparazzi wohl zu weit gegangen sind. Die Fotografen haben noch vor Eintreffen der Rettungskräfte Fotos von der sterbenden Diana geschossen. Es sollen über 3000 Bilder entstanden sein.

Wer beschlossen hat, dass diese Fotos nicht publiziert werden, darüber gibt es widersprüchliche Aussagen. Doch veröffentlicht wurden sie nie. Die Negative sollen heute in einem Safe in Paris liegen. Unberührt.

Sendung: Radio SRF 2 Kultur, Kultur kompakt, 30.08.2017, 07:20 Uhr

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