Es war ein langer, steiniger Weg, den die Schweizer Frauen gehen mussten, bis ihnen vor 50 Jahren das Stimm- und Wahlrecht gewährt wurde. Um all die Frauen zu ehren, die diesen Kampf unterstützt und vorangetrieben haben, gibt es aktuell ein Multimedia-Spektakel – projiziert auf die Fassaden des Bundeshauses, der Nationalbank und der Bernischen Kantonalbank in Bern.
Farbig, bewegt und zukunftsfreudig soll die Aktion sein, erklärt Historikerin und Hommage-Teammitglied Franziska Rogger. «Hommage 2021» ist ein multimedialer Gang durch die Geschichte des Frauenstimm- und Wahlrechts, vom 19. Jahrhundert bis zum 7. Februar 1971. Im Zentrum stehen die Frauen, die den Kampf für ihre politischen Rechte über Jahrzehnte geführt haben.
Frauengeschichte – mehr als ein Wurmfortsatz
Zusammen mit der Theaterfrau Liliana Heimberg hat Rogger zwei Jahre für dieses Projekt gearbeitet und ausserdem zwei Bücher über die Schweizer Frauengeschichte geschrieben.
Eine immer noch unbekannte Geschichte, wie Franziska Rogger sagt: «In den Geschichtsbüchern sind die Frauen untervertreten oder überhaupt nicht vorhanden. Man hat die Frauengeschichte immer nur so als Wurmfortsatz der Männergeschichte verstanden.»
Dass Frauen eine eigenständige Geschichte haben, in der sie sich über das ganze politische Spektrum hinweg solidarisiert haben, um gemeinsam für ihre Rechte zu kämpfen, sei bis heute gänzlich unbekannt.
«Ich will, dass Frauen Selbstvertrauen gewinnen»
In knapp 20 Minuten lässt die Projektion «Hommage 2021» multimedial und mehrsprachig Frauen zu Wort kommen, die den stetigen Kampf um ihre zivilen und politischen Rechte geführt haben: als Bäuerinnen, Arbeiterinnen, Politikerinnen, Mütter, Künstlerinnen und Sportlerinnen.
Die Installation rückt mit bewegten Dokumenten, Bildern und Musik die Leistungen der Schweizerinnen und ihre eigenständige Geschichte in den Fokus. Die Illumination zeigt die Anfänge der Frauenbewegung, die internationalen Kontakte und die stets neuen Strategien unserer Mütter und Grossmütter auf dem Weg zu ihren politischen Rechten während mehr als 150 Jahren.
Vor 50 Jahren erhielten die Frauen durch das Männer-Ja an der Urne selbst eine politische Stimme. Ein Grund zum Feiern, sagt die Historikerin Franziska Rogger. Und ein Grund, stolz zu sein auf das, was Frau erreicht hat. «Ich will, dass die Frauen aus dieser Geschichte Motivation und Selbstvertrauen gewinnen.»