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Bild 1 von 5. Papst-Kaiser-Rotulus, ca. 1431-1433, verm. im Rhein-Main-Gebiet. Diese Pergamentrolle erhält eine Liste der Päpste. Im Rotulus wurde auch die legendäre «Päpstin» aufgenommen. Sie taucht an 108. Stelle als «Johannes von mencz» (Johannes von Mainz) auf und unterscheidet sich durch ihre Haarlocken und einen Schleier von den übrigen Päpsten. Bildquelle: Staatsbibliothek zu Berlin, Preußischer Kulturbesitz.
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Bild 2 von 5. Papyrusfragment, 5. Jh., Ägypten. Es ist die älteste Überlieferung des Glaubensbekenntnisses von Nicäa. Auf dem dortigen Konzil, das unter dem Vorsitz Kaiser Konstantins stattfand, wurde im Jahr 325 erstmals ein allgemeines Glaubensbekenntnis beschlossen. Dieses Glaubensbekenntnis schrieb auch fest, dass Gottvater und -sohn gleiche Wesen sind. Bildquelle: Courtesy of the Egypt Exploration Society and Ima ging Papyri Project, Oxford .
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Bild 3 von 5. Wappen Papst Nikolaus V., 9. Jh., im 15 Jh. wiederverwendet . Papst Nikolaus V. verwendete als Wappen die gekreuzten Schlüssel. Sie symbolisieren die Schlüssel, die Christus an Petrus übergeben haben soll. Für diese Fussbodenplatte des Vatikanischen Palastes, die das päpstliche Wappen ziert, wurde eine marmorne Chorschranke des 9. Jahrhunderts wiederverwendet. Bildquelle: Musei Vaticani, Governatorato dello Stato della C ittà del Vaticano.
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Bild 4 von 5. Pontifikalstrümpfe, ca. erste Hälfte 11. Jahrhundert. Diese Strümpfe aus feinem Seidengewebe stammen aus dem Sarkophag von Papst Clemens II. Bildquelle: Diözesanmuseum Bamberg , Fotografin: Dr. Ludmila Kvapilová.
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Bild 5 von 5. Die «Krone von Namur», Anfang des 13. Jahrhunderts. Der Prunk der Päpste: Diese Krone ist mit Gold, Edelsteinen – Saphire, Smaragde, Rubine, Topase, Amethyste – Perlen und rotem Samt verziert. Bildquelle: Musée diocésain et Trésor de la cathédrale Saint Aubin, Foto: Guy Focant.
Allein die 300 hochklassigen Exponate aus 1500 Jahren Papsttum machen die Papstausstellung in Mannheim zum Must für alle, die sich für Religionsgeschichte interessieren. Die Exponate reichen von Kleidungsstücken der Päpste über byzantinische Mosaiken bis hin zu originalgetreuen Rekonstruktionen frisch aus dem 3D-Drucker.
Die Reliquien und Kunstwerke stammen aus der Schatzkammer des Vatikans, aus London, Basel und Berlin. Sie füllen im Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museum (REM) ganze drei Etagen.
Das Petrus-Grab steht am Anfang der Schau und zieht sich als Motiv durch 1500 Jahre Papsttum. In faszinierenden Videokonstruktionen kann die Besucherin mitverfolgen, wie sich das christliche Rom rund um und vor allem «auf» dem Petrusgrab entwickelte: dank 3D-Videokonstruktionen.
Das ewige Rom in 3D-Qualität
Apostel Petrus war nach römisch-katholischer Ansicht der erste Bischof von Rom. Petrus erhielt die «Schlüssel des Himmelreichs» direkt von Jesus. Dieser Akt stellt seit jeher die Legitimation dar für das Primat des römischen Papsttums. Die Schlüssel sind darum bis heute Teil des Papstwappens.
Petrus, der Fels – auf Dir will ich meine Gemeinde bauen
Die Museumsgäste sind gefordert, die Epochen Spätantike, Mittelalter und Renaissance zusammenzubringen. Dabei werden sie aber gut geleitet durch modernstes Museumsdesign.
Mehrere Wissenschaftskongresse und fünf Jahre Forschungsarbeit haben das REM und die Universität Heidelberg investiert. Bis Ende Oktober läuft nun die epochenumspannende Schau: «Die Päpste und die Einheit der Lateinischen Welt.»
Macht und Ohnmacht der Päpste
Von der Antike über das Mittelalter bis in die Renaissance hinein machten Päpste Politik, führten Kriege, erlebten Krisen. So prägte das Papsttum unseren Teil Europas nachhaltig. Auch nördlich der Alpen finden wir Spuren der Päpste, ihre Reliquien ebenso wie politische Spuren. Im Mittelalter waren Politik und Kirche ja nicht getrennt.
Unter dem Titel «Die Päpste und die Einheit der lateinischen Welt» ist auch ein gleichnamiger Katalog bei Schnell&Steiner erschienen.
Sendung: Radio SRF 2 Kultur, Blickpunkt Religion, 21.05.2017, 08.00 Uhr