Noch keinen einzigen Artikel hat das Schweizer Online-Magazin «Republik» veröffentlicht. In Sachen Finanzierung hingegen hat es schon Geschichte geschrieben.
Der Startschuss für die Crowdfunding-Kampagne fiel heute um 7 Uhr. Die «Republik» will sich nicht über Werbung finanzieren. Ziel der Kampagne: 750'000 Franken in 36 Tagen.
Der erste Tag ist noch nicht vorbei – und das Ziel schon erreicht. Ziel erreicht bedeutet, dass die Macher der «Republik» nun auch rund 3,5 Millionen Franken von Investoren und Spendern erhält.
Das Geld knüpften die Investoren an die Bedingung, dass die «Republik» 3000 interessierte Leser findet und 750'000 Franken einnimmt.
Mit dem Startkapital von insgesamt 4,2 Millionen Franken kann die «Republik» ab Anfang 2018 loslegen. Zumindest für das erste Jahr.
Auf der Website konnte man ab 7 Uhr morgens verfolgen, wie das Spendenbarometer im Minutentakt anstieg. Twitter-Userinnen und -User schauten begeistert zu.
Das Crowdfunding fand nicht nur online statt. Wer Zeit, Lust und keine Angst vor dem Regen hatte, konnte in der nassen Frühe in den Räumlichkeiten der «Republik» persönlich vorbeischauen.
Die Vorfreude wurde lange geschürt. Vor allem unter Medienschaffenden war die Neugierde gross. Oder wie der Kabarettist Gabriel Vetter schrieb:
Ab einem Beitrag von 240 Franken sind die Spenderinnen und Spender gleichzeitig Abonennten und Genossenschaftler. Ihre Unterstützung können sie auf Twitter werbewirksam kundtun.
Die Gründer der «Republik» freut's. Die Vorbereitung hat sich gelohnt, die «richtige Arbeit» kann bald beginnen. Geplant sind ein bis drei Artikel pro Tag.
Sendung: Radio SRF2 Kultur, Kultur kompakt, 26. April 2017, 16.30 Uhr.