Der 1. Weltkrieg - «Schönheit und Schrecken»: Persönliche Zeugnisse des Krieges
Wie haben Augenzeugen den Ersten Weltkrieg in ihren Briefen und Tagebüchern verarbeitet? Im Buch «Schönheit und Schrecken» stellt der Historiker Peter Englund aus diesen persönlichen Schriften zahlreiche Biografien zusammen. Fünf Berichte von Schauplätzen, die heute fast vergessen sind.
Olive King, Ambulanzfahrerin in der serbischen Armee, Australierin, 28 Jahre
03:13 min, aus Kultur kompakt vom 07.08.2014.
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Olive King, Australierin, 28 Jahre
Olive King liebt das «Zigeunerleben», das sie als Ambulanzfahrerin auf dem Balkan führen kann. Sie ist eine tatkräftige Frau: Sie kauft sich mit Geld von ihrem Vater einen eigenen Sanitätswagen, den sie fährt und wartet, und stellt sich in den Dienst der privaten Organisation «The Scottisch Women's Hospital». Später tritt sie der serbischen Armee bei. In den Briefen an ihren Vater scheint das zarte Mädchen auf, das sie einst war – ein Leben, das für sie unwiederbringlich verloren ist.
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Rafael de Nogales, Kavallerist in der osmanischen Armee, Südamerikaner, 35 Jahre alt
03:28 min, aus Kultur kompakt vom 05.08.2014.
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Rafael de Nogales, Südamerikaner, 35 Jahre alt
Rafael de Nogales ist ein Weltenbummler, kriegserfahren und mit allen Wassern gewaschen, als er freiwillig in die belgische Armee eintreten will. Aber niemand will ihn: weder die belgische, noch die französische, serbische oder russische Armee. So landet er per Zufall beim Gegner, in der türkischen Armee. Als Zeuge der türkischen Massaker am armenischen Volk läuft er Gefahr, von der eigenen Armee liquidiert zu werden. Soweit kommt es zwar nicht, aber Nogales kämpft gegen seinen Willen bis Kriegsende auf türkischer Seite im Nahen Osten.
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Angus Buchanan, Infanterist in der britischen Armee, 27 Jahre
03:10 min, aus Kultur kompakt vom 06.08.2014.
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Angus Buchanan, Infanterist in der britischen Armee, 27 Jahre
Ein beinahe vergessener Schauplatz des Ersten Weltkriegs ist Ostafrika, wo englische und deutsche Kolonialtruppen gegeneinander kämpften. Angus Buchanan erlebt diesen Guerillakrieg im ostafrikanischen Busch zeitweise als Safari: Er studiert die lokale Flora und Fauna und macht Jagd auf Wildtiere. Krankheiten und Kriegsverletzungen bringen ihn dann aber an den Rand des Todes. Interessant ist seine Beobachtung, dass die «weisse Schicksalsgemeinschaft» von Deutschen und Engländern auf dem Schwarzen Kontinent manchmal stärker ist als die kriegsbedingte Feindschaft.
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Elfriede Kuhr, deutsches Schulmädchen, 12 Jahre
03:32 min, aus Kultur kompakt vom 04.08.2014.
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Elfriede Kuhr, deutsches Schulmädchen, 12 Jahre
Anfangs August 1914 jubelt Elfriede Kuhr den Soldaten ihrer Heimatstadt Schneidemühl zu, die an die Westfront müssen. Bald verfliegt die Begeisterung. Sie versorgt Verwundete in beissender Kälte. Der Fliegeroffizier, mit dem sie seit 1917 ein Liebesverhältnis hat, stürzt in seinem Flugzeug zu Tode. In ihren Armen stirbt ein sechsmonatiger Säugling an Hunger. Im November 1918 erlebt Elfriede, wie die heimkehrenden Soldaten von Zivilisten als Vaterlandsverräter beschimpft werden.
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Paolo Monelli, Gebirgsjäger in der italienischen Armee, 23 Jahre
02:52 min, aus Kultur kompakt vom 07.08.2014.
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Paolo Monelli, Gebirgsjäger in der italienischen Armee, 23 Jahre
Für Paolo Monelli ist es selbstverständlich, sich als Freiwilliger zum Kriegsdienst zu melden. Anfangs erlebt er die Militärzeit als Pfadfinderromantik. Dann aber gerät er für zweieinhalb Jahre in das Grauen des Gebirgskriegs in Norditalien. Unzählige Schlachten mit absurden Verlustzahlen, die Erschiessung zweier Kameraden, die desertiert sind: Er erlebt die ganze Ausweglosigkeit seiner Situation. Die Kriegsgefangenschaft Ende 1917 ist eine beklemmende Erlösung für ihn.
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