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Bild 1 von 7. Der erste öffentliche Auftritt des Peace-Zeichens – zur Not hat es auch das Zeug zum Regenschirm: Am 4. April 1958 marschieren englische Atomwaffengegner zum Atomforschungszentrum in Aldermaston. Bildquelle: Getty Images.
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Bild 2 von 7. Später war das Peace-Zeichen vor allem bei Hippies das Symbol schlechthin – nebst Blumen, versteht sich. Bildquelle: flickr/Grant Neufeld.
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Bild 3 von 7. Das bisher grösste Peace-Zeichen der Geschichte: Über 5'000 Menschen formieren sich 1998 in Ithaca, N.Y. zu dem berühmten Kreis mit den vier Strichen drin. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 7. Kommt auch in Spanien immer wieder zum Einsatz: Diese Menschenmenge demonstriert Ende März 2003 gegen den Irakkrieg. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 7. Einer der Vorzüge des Peace-Zeichens: Es ist auch auf Japanisch gut lesbar. Dieses hier wurde in Tokio aus unzähligen Kerzen «geschrieben» – drei Jahre nach den Terroranschlägen in New York. Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 7. Imagine Peace: Die John-Lennon-Gedenkstätte in New York – mit Blumen aufgehübscht am 25. Todestag des Ex-Beatle John Lennon. Bildquelle: Keystone.
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Bild 7 von 7. Frieden für Paris: Bereits kurz nach den Anschlägen im November 2015 zeichnete Jean Jullien eine klare Botschaft. Der Eiffelturm im Friedenszeichen verbreitete sich rasant – in den sozialen Medien, aber auch an Demonstrationen wie hier in Los Angeles. Bildquelle: Keystone.
Ein Blick auf das Symbol genügt, und der Fall ist klar. Peace. Frieden. Umgekehrt funktioniert es auch: Beim Wort Peace-Zeichen haben viele sofort ein Bild vor sich: Das Peace-Zeichen ist so bekannt, als wäre es immer schon da gewesen. Einfach vom Himmel gefallen.
Das Gesicht hinter dem Logo
Aber natürlich ist es das nicht. Entworfen hat das Friedenszeichen ein britischer Grafiker: ein Mann namens Gerald Holtom. Und zwar ursprünglich als Logo für einen Verein: für die britische Campaign for Nuclear Disarmement – eine Organisation für atomare Abrüstung.
Seinen ersten öffentlichen Auftritt hat das Zeichen am 4. April 1958. Es ist ein grauer Karfreitag, und die Atomwaffengegner marschieren von London zum Atomforschungszentrum in Aldermaston. Mit dabei haben sie Schilder mit ihrem neuen Logo – teils schwarz auf weiss, teils weiss auf grün. Holtoms Entwurf wird danach zum allgemeinen Symbol für friedliche Demonstrationen und löst sich immer mehr von seiner eigentlichen Bedeutung als Vereinslogo der Atomgegner.
Militärische Zeichensprache
Dabei ist die atomare Abrüstung fest in das Zeichen eingebaut. Ja: Sie IST sogar das Zeichen. Die Striche im Kreis stehen nämlich für ND – nuclear disarmement. Gerold Holtom verwendete das sogenannte Winker-Alphabet. Soldaten benutzen es etwa auf Flugzeugträgern und zeigen so mit zwei Flaggen alle möglichen Buchstaben an. Das N ist dabei eine Fahne hoch, eine nach unten. Und für das D hält man dafür beiden Körperseiten je eine Fahne schräg nach unten. Zusammen ergibt das die Striche des Peace-Zeichens, und der Kreis darum symbolisiert die Erde.
Etwas paradox ist es schon, dass ausgerechnet das Friedenszeichen auf militärischer Zeichensprache basiert. Das hat später offenbar auch den Kriegsdienstverweigerer Gerald Holtom selbst gestört. In der Zeitschrift «Peace News» distanzierte er sich von seiner ursprünglichen Erklärung des Zeichens und sagte nun, er sein damals zutiefst verzweifelt gewesen und habe sich bloss selber gezeichnet: einen wehrlosen Menschen mit nach unten gestreckten Armen.
Sendung: SRF 4 News, Tageschronik, 4.4.2016, 10:55 Uhr