Das Herz der Demokratie ist die Mitbestimmung, der Diskurs, die Meinungsbildung. Wie aber funktioniert Meinungsbildung heute?
Um das herauszufinden, lancierte SRF Kultur das Projekt «Ich, die Mehrheit». Es öffnet den Raum für das Thema Meinungsbildung als Voraussetzung einer gesellschaftspolitischen Entscheidung an der Wahlurne.
Zwischen Like und Analyse
Meinungsbildung funktioniert heute längst nicht mehr nur über die klassischen Massenmedien in Print, privaten und öffentlich rechtlichen Kanälen, sondern weitgehend über soziale Medien, über Blogs, über Facebook und Twitter. Der Diskurs, das Austauschen von Meinungen, das Liken und Disliken von Zuständen und Standpunkten findet vermehrt dort statt.
Dem Setzen eines blossen «Likes», dem simplen Retweeten oder dem argumentativen Scharmützel stehen im Netz kompetent aufgearbeitete Information, hoch differenzierte Gedanken und Analysen zu einen Sachverhalt gegenüber.
Das alles ist meinungsbildend. Für den Einkauf nebenan wie für die Abstimmung an der Urne. Und vor allem für die «Community», die die Informationen teilt. Das kann zu zu einem wirklichen Dialog führen, zur Entrüstung einzelner oder gar zu einem Entrüstungssturm.
Wer wählt? Wer nicht?
Die Stimmbeteiligung ist seit 1912 deutlich gesunken. Sie lag in den Jahren 1911 bis 1930 bei 59,7 Prozent stieg bis 1950 noch leicht an und lag in den Jahren 1991 – 2013 durchschnittlich bei 43,7 Prozent.
Wer also sind die Wählerinnen und Wähler von heute? Wer sind diejenigen, die an der Urne wegbleiben, die aber dennoch an ein demokratisches System glauben, an Mitbestimmung und Teilhabe, wie kaum eine Generation zuvor? Wo sind die Engagierten, die den Gesellschaftsbegriff diskutieren wollen und sich fragen: Wieviel Community braucht eine Gesellschaft? Wer wollen wir sein? Als Individuum, als Gesellschaft?
Wir haben viele engagierte Voten entgegennehmen dürfen in den ersten Woche unseres Projektes. «Ich, die Mehrheit» polarisiert, regt auf und an, wie diese Auswahl zeigt.
Debatte im Netz
Hier in der Kommentarspalte führen wir den Diskurs gerne vertiefend weiter.