Vor 20 Jahren wurde in Belfast Frieden geschlossen. Das sogenannte Karfreitagsabkommen brachte der ehemaligen Unruheprovinz Nordirland eine beschränkte Selbstverwaltung, Stabilität, Investitionen und Touristen. Doch mit dem anstehenden Brexit steht die ganze Insel vor einer ungewissen Zukunft.
In der «Sternstunde Spezial» schaut Moderatorin Barbara Bleisch in die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft Irlands und spricht mit Irlandkennern wie dem Schriftsteller Colm Tóibín, der Druidin Eimear Burke, dem Philosophen John Donaldson und dem SRF-Korrespondenten Martin Alioth.
Die Beiträge der Sendung
Früher war sie Krankenschwester, dann studierte Eimear Burke Psychologie. Heute lebt die Britin in der Nähe von Kilkenny und arbeitet als Druidin.
Dass keltische Mystik en vogue ist, kommt ihr natürlich zupass. Menschen aus aller Welt kommen zu Burke, um dem Geheimnis der Feenbäume und verloren geglaubter Spiritualität auf die Spur zu kommen.
Die Mauern in Berlin, Nikosia oder in der West Bank mögen bekannter sein, aber in Belfast wurde die «separation wall» quasi erfunden. Seit 1969 die ersten Hindernisse errichtet wurden, ist die nordirische Hauptstadt geteilt zwischen Katholiken und Protestanten.
Das hat sich auch mit dem Friedensschluss vor 20 Jahren kaum geändert. Ein historischer Rückblick und ein Gespräch mit dem Konflikt- und Friedensforscher Neil Jarman.
Noch vor zehn Jahren wurden Touristen, die nach Nordirland fuhren, für verrückt erklärt. Doch seit hier Serien wie «Game of Thrones» gedreht wurden, kommen die Menschen in Scharen, um sich die Drehorte anzuschauen.
Was die Faszination derartiger mittelalterlich anmutender Filmepen ausmacht, weiss der Philosoph John Donaldson.
Als Martin Alioth vor 34 Jahren nach Irland kam, traf er auf ein Land, das sehr anders war als die Schweiz, die er kannte.
Heute sind die Unterschiede kleiner geworden, doch Alioth ist noch immer fasziniert von seiner Wahlheimat, über die er seit Jahrzehnten berichtet. Heute – wegen des anstehenden Brexits – fast täglich für das «Echo der Zeit» von Radio SRF.
Mit Romanen wie «Brooklyn», «Marias Testament» und «Nora Webster» hat sich Colm Tóibín als einer der wichtigsten zeitgenössischen Schriftsteller etabliert. Mit viel Empathie und mit spitzer Feder schreibt der Ire über Europa, den Nordirlandkonflikt oder über seine zweite Heimat Katalonien. Ein Gespräch über Flüchtlinge, starke Frauen, Füchse und Igel.