Josef Stübi gilt als «Mann des Volkes», der gut zuhören kann. Er ist seit mehr als 30 Jahren Seelsorger, derzeit als Stadtpfarrer in Baden. In der Hierarchie der römisch-katholischen Kirche hat Stübi die klassische Karriereleiter erklommen: Priester, Vikar, Pfarrer, Dekan, Domherr und nun Weihbischof.
Eine Prise Demokratie
Zwar kann eine Frau nach wie vor nicht Weihbischöfin werden – die Priester- und damit auch die Bischofsweihe ist in der römisch-katholischen Kirche Männern vorbehalten.
Dafür ist die Wahl zum Weihbischof im Bistum Basel ein Stück weit demokratisch, weil der Bischof das Recht hat, einen Weihbischof zu ernennen. Ansonsten werden Weihbischöfe weltweit von der Kirchen-Zentrale in Rom ernannt.
Der Papst hat im Fall von Josef Stübi den Namen geprüft und nun bestätigt. Auf einen zweiten Weihbischof hat Felix Gmür vor einigen Jahren freiwillig verzichtet. Das Bistum Basel ist das grösste Bistum der Schweiz und vereint zehn Kantone.
«Josef Stübi ist in unserem Bistum verwurzelt und kennt die Freuden und Leiden, die Sorgen und Nöte der Gläubigen und von uns Seelsorgerinnen und Seelsorgern.» Mit diesen Worten kommentiert Bischof Felix Gmür die Wahl seines neuen Weihbischofs.
Innere Abkehr von der Kirche
Verstärkung und gute Berater können Felix Gmür und die Bistumsleitung gut gebrauchen. Im letzten Jahr sind schweizweit mehr als 34'000 Menschen aus der römisch-katholischen Kirche ausgetreten.
Die innere Abkehr der Gläubigen von der Kirche ist gross und beim sogenannten synodalen Weg ist Sand im Getriebe. Viele glauben nicht mehr an Reformen und grundlegende Veränderungen in ihrer Kirche.