In Nepals Hauptstadt Kathmandu ist gemäss eines alten Rituals eine Dreijährige zur Kumari bestimmt worden – zur lebenden Gottheit. Trishna Shakya werde in einer Zeremonie geweiht und künftig getrennt von ihrer Familie im Palast der Hauptstadt leben, sagte ein Priester.
Sobald sie den Palast bezogen hat, darf sie diesen nur an Feiertagen verlassen, insgesamt 13 Mal im Jahr. Wenn sie dies tut, wird sie getragen, da ihre Füsse nach der überlieferten Tradition nicht den Boden berühren dürfen.
In Nepal gibt es mehrere Kumaris. Einige geniessen mehr Freiheiten und dürfen beispielsweise Freunde treffen. Die in Kathmandu lebende ist die populärste.
Die Auswahlkriterien für die Kumari sind streng und umfassen eine Reihe physischer Attribute, darunter eine makellose Haut, «eine Brust wie ein Löwe» und «Schenkel wie ein Reh». Ausserdem muss das Mädchen seine Tapferkeit beweisen, indem es beim Anblick der Schlachtung eines Büffels nicht weint.
Für einen genaueren Einblick in die Welt der Kumari empfehlen wir diese drei Artikel:
9-jährige Göttin trifft auf gleichaltrige Amerikaner
Sajani Shakya ist eine drei Kumari, die im Dokumentarfilm «Living Goddess» porträtiert werden. Für die Weltpremiere des Films reist sie nach Amerika und besucht unter anderem eine Primarschule. NPR über die Gottheit im Klassenzimmer und die Fragen der Gleichaltrigen.
Ein Erdbeben zwingt eine Kumari auf die Strasse
Die Füsse einer Kumari sind heilig. Sie dürfen den Boden ausserhalb des Palastes nicht berühren. Ein Erdbeben zwang Dhana Kumari Bajracharya auf die Strasse. Der Guardian über den schweren Schritt für diese Kumari auf die Strasse.
Ankunft im normalen Leben
Kumari leben meist abgeschieden von der Umwelt, werden verehrt vom Volk und von den Regierungschefs des Landes. Mit Einsetzen der Menstruation ist der Sonderstatus vorbei. Deutschlandfunk über Kumari Chanira und ihre Anpassungsschwierigkeiten in der normalen Welt.
Sendung: Radio SRF 2 Kultur, Kulturnachrichten, 28.9.2017, 6.01 Uhr.