Gesellschaft & Religion - Klimawandel: Kleine Inseln in grosser Gefahr
Die pazifischen Inselstaaten sind der Inbegriff für die Gefahren des Klimawandels: Das Meer steigt und könnte in der Zukunft die Inseln überfluten. Dies ist bekannt – wie aber lebt es sich in solcher Bedrängnis?
Blick aus dem Flugzeugfenster auf eines der 33 Atolle, die zu Kiribati gehören. Aus dieser Perspektive wird offensichtlich, warum der steigende Meeresspiegel solche Inseln bedroht: Diese sind oft nicht höher als 2-3 Meter – und sehr schmal.
2. Mauer gegen Hochwasser
Abakuka Keeba vom Dorf Borotiam vor einer Mauer aus Pfählen, Pflanzenmaterial und Sand. Er hat sie selbst gebaut, um sein Haus vor Hochwasser zu schützen. Eine erste Mauer, die er etwa 100 Meter weiter Richtung Meer errichtet hatte, wurde von den Fluten zerstört, das Land dahinter nach und nach abgetragen. Viele Küstenbewohner in Kiribati berichten davon, dass das Meer zusehends Land zerstört.
3. Küstenabschnitte sind Gefahrenzonen
Butaake Rereia neben ihrem Haus, das letztes Jahr während eines Sturms überflutet wurde. Sie würde gerne umziehen, aber im dicht bevölkerten Hauptort von Kiribati (Süd-Tarawa) gibt es kaum mehr Platz. Darum leben viele Menschen an Küstenabschnitten, die für eine Besiedlung eigentlich zu gefährlich sind. Noch immer ziehen Menschen von anderen Inseln, die zu Kiribati gehören, nach Süd-Tarawa. Sie suchen dort Arbeit, die es aber kaum gibt.
4. Flutmarken an den Pfählen
Wohnhäuser auf der Insel Abaiang. Auf den Pfählen ist gut zu sehen, wie hoch das Wasser wenige Stunden zuvor gestanden hatte. Eine ganz normale Flutmarke. Bei Springtiden öder Stürmen steigt es noch höher und kann Häuser und Land überfluten.
5. Küstenschutz mit Mangroven
Claire Anterea inmitten von kürzlich angepflanzten Mangroven. Es ist Ebbe. Claire Anterea arbeitet bei einem Büro der Regierung von Kiribati, das dem Land hilft, sich an den Klimawandel anzupassen. Mangroven bieten Schutz gegen das Meer. Sie puffern die Energie von Flutwellen ab und festigen die Küste.
6. Meer trägt Teile des Strandes ab
Nicht immer funktioniert der Küstenschutz mit Mangroven. Das Podium im Bild hatte der UN-Generalsekretär Ban Ki Moon eingeweiht – an einer Stelle, an der Mangroven gepflanzt worden waren. Doch der Strand-Abschnitt ist ungeeignet für Mangroven. Sie gingen ein. In der Folge trug das Meer Teile des Strands ab, und das Podium musste von seinem ursprünglichen Platz verschoben werden.
7. Waren für den Hauptort
Die Abflughalle von Abaiang, einem Atoll in der Nähe des Hauptorts Süd-Tarawa. Viele Passagiere bringen Fische, Bananen oder Kokosnüsse in den Hauptort: für die Verwandten, die dort leben, oder um sie auf dem Markt zu verkaufen. Sämtliche Fracht und auch die Passagiere werden gewogen.
8. Fische sind häufig vergiftet
Fischverkauf am Strassenrand in Süd-Tarawa. Im Innern eines Atolls liegt eine Flachwasserlagune. In Süd-Tarawa ist diese stark verschmutzt, weil viele Menschen keine Toilette haben und den Strand benutzen. Es gibt auch öfter Fälle von Ciguatera – eine Fischvergiftung. Manche Bewohner füttern zuerst ihrer Katze ein Stück Fisch, bevor sie selbst zubeissen. Wird die Katze krank, ist der Fisch schlecht.
9. Spass am Wasser
Kinder baden in der Abenddämmerung vor dem Parlament von Kiribati.
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