Nichts als heisse Luft – für gewöhnlich wäre das eine nicht sonderlich freundliche Aussage über eine Erfindung. Bei den Brüdern Joseph Michel und Jacques Étienne Montgolfier war die heisse Luft aber der Schlüssel zum Erfolg.
Heisser Rauch hebt ab
Auch wenn sie selbst es gar nicht so genau wussten. In den 1780er-Jahren experimentierten die beiden mit einem Heissluftballon, der dazu ausgelegt war, Menschen zu transportieren.
Ein runder Stoffsack mit einem Durchmesser von etwa zwölf Metern. Innen war er mit einer dünnen Papierschicht abgedichtet. In diesen Sack wurde nur heisse Luft geleitet.
Genau genommen war es heisser Rauch: Die Montgolfiers meinten fälschlicherweise, der Rauch sorge dafür, dass der Ballon abhebt. Deshalb wurde Stroh und Wolle verbrannt, um möglichst viel Rauch zu entwickeln. Doch ob es nun der Rauch oder eben die heisse Luft ist die den Auftrieb erzeugt, war für die Brüder unwichtig.
So oder so, die Erfindung funktionierte: Am 4. Juli 1783 liessen sie den Ballon in ihrer Heimatstadt Annonay erstmals steigen.
Ein Test mit Tieren
Natürlich interessierte sich der französische Hof für die Erfindung. König Louis XVI liess die Montgolfiers nach Paris kommen, um ihre Erfindung zu präsentieren.
Am 19. September 1783 war es soweit. Die Montgolfiers heizten ihrem Gefährt ordentlich ein, und es hob ab – mit Passagieren: ein Schaf eine Ente und ein Hahn flogen mit. Sie sollten zeigen, dass eine Fahrt mit der so genannten Montgolfière auch für Menschen ungefährlich ist.
Auf Tiere folgen Menschen
Und tatsächlich: Die Tiere blieben heil, sodass schon bald darauf erneut ein Heissluftballon abheben konnte. Nur einen Monat später folgte der nächste Flug, diesmal mit Menschen an Bord.