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Bild 1 von 18. Signaletik beim Spitaleingang: Die gelben Schilder sind die einzigen, die an allen Gebäuden hangen. Bildquelle: SRF/Danielle Liniger.
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Bild 2 von 18. Wohin soll's gehen? Bildquelle: SRF/Danielle Liniger.
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Bild 3 von 18. Eingang des Inselspitals: Oben die Passerelle. Bildquelle: SRF/Danielle Liniger.
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Bild 4 von 18. Man fühlt sich wie an einem Flughafen – Eingang zum Inselspital. Bildquelle: SRF/Danielle Liniger.
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Bild 5 von 18. Die Patientenaufnahme in der Eingangshalle. Bildquelle: SRF/Danielle Liniger.
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Bild 6 von 18. Im Eingangsbereich des Spitals. Bildquelle: SRF/Danielle Liniger.
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Bild 7 von 18. In der Kinderklinik: Informationen wohin das Auge reicht. Bildquelle: SRF/Danielle Liniger.
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Bild 8 von 18. Haupteingang des Inselspitals. Bildquelle: SRF/Danielle Liniger.
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Bild 9 von 18. Ästhetisch: die Frauenklinik. Bildquelle: SRF/Danielle Liniger.
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Bild 10 von 18. Die grauen Informationen sind für Mitarbeiter, die gelben für Besucher. Bildquelle: SRF/Danielle Liniger.
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Bild 11 von 18. Piktogramme wie das WC-Männchen sucht man vergebens. Bildquelle: SRF/Danielle Liniger.
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Bild 12 von 18. Gelb- und Grüntöne bestimmen die Frauenklinik. Bildquelle: SRF/Danielle Liniger.
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Bild 13 von 18. Blumenversorgung ... Bildquelle: SRF/Danielle Liniger.
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Bild 14 von 18. Improvisierte Beschilderung. Bildquelle: SRF/Danielle Liniger.
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Bild 15 von 18. Der Haupteingang zum Notfall, einem Neubau. Bildquelle: SRF/Danielle Liniger.
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Bild 16 von 18. Im Notfall: Objekte wie Pflanzen erleichtern die Orientierung. Bildquelle: SRF/Danielle Liniger.
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Bild 17 von 18. Wegweiser am Boden: beliebt, aber nicht sonderlich hilfreich für die Orientierung. Bildquelle: SRF/Danielle Liniger.
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Bild 18 von 18. Ein Riese mit 20 Armen: Der Wegweiser beim Eingang zum Inselspital. Bildquelle: SRF/Danielle Liniger.
Das Areal des Inselspitals in Bern sieht aus, als hätte ein Kleinkind wahllos Legosteine fallengelassen. Da stehen ganz verschiedene Gebäude, manche sind über 100 Jahre alt, andere ganz neu. Alle sind unterschiedlich beschriftet. Das macht es Besuchern und Patienten nicht leicht, sich hier zurechtzufinden.
Es fängt schon beim Eingang an. Da türmen sich zwei Häuser, verbunden durch eine wuchtige rote Passarelle. Darunter geht die Strasse weiter – mit regem Verkehr. Rechts ein Wegweiser wie ein Riese mit 20 Armen: «Notfall Kinder» nach links, «Notfall Erwachsene» nach rechts, «Anna-Seiler Haus» nach links und so weiter.
Kaum zu sehen ist hingegen das Schild, das wohl die meisten suchen: «Information». Diese Anlaufstelle ist nur schwer zu finden, weil sie nicht ebenerdig liegt, sondern auf Höhe der Passarelle. Wer dorthin will, muss entweder aussen schon die Treppe hoch steigen oder sich im Innern des Gebäudes am Blumenladen und der Post vorbei nach oben kämpfen.
Der Eingang ist die Visitenkarte
Für Axel Steinberger vom Büro Integral in Zürich ist diese Eingangssituation unglücklich. «Hier sollte man etwas verändern, denn der Eingang ist die Visitenkarte des Spitals.» Steinberger ist Spezialist für Signaletik. Das heisst, er hilft Menschen, sich im Raum zu orientieren. Das Inselspital kennt er besonders gut, weil er es vor ein paar Jahren im Auftrag der Spitalleitung untersucht hat.
Dabei sind Steinberger und seinen Kollegen noch andere Schwachpunkte aufgefallen als der Eingang. Zum Beispiel, dass es am Inselspital immer Baustellen hat – so wie in allen Spitälern. Das erschwert die Orientierung sehr.
Negativ aufgefallen ist auch der Weg durch die Gebäude von der Information zum Notfall. Hier sollen rote Punkte am Boden den Besuchern leiten. Solche Wegweiser am Boden seien beliebt, weil sie sich leicht anbringen liessen, sagt Steinberger. «Aber sie verhindern, dass wir uns im Raum richtig orientieren können», sagt er. Weil man den Blick immer zu Boden richten muss.
Keine Piktogramme
Statt Punkte auf den Boden zu kleben, sollte man den Raum nutzen. Orientierung lässt sich zum Beispiel mit Farben und Elementen im Raum schaffen – mit Pflanzen und Möbeln etwa. Das haben Steinberger und sein Team in der Frauenklinik versucht. Dort bestimmen Gelb- und Grüntöne die Räume, dann stehen da auch noch ein paar violette Sessel. Die Beschilderung ist konsequent durchgezogen. Informationen für die Patienten sehen anders aus als Informationen fürs Personal.
Auf Piktogramme hingegen – wie das typische WC-Männchen oder das Restaurant-Symbol mit Teller und Besteck – wurde in der Frauenklinik verzichtet. Diese seien im Spital oft fehl am Platz, sagt der Signaletiker Steinberger. Komplexe Begriffe wie «Röntgen» oder «Neonatologie» könne man nicht in ein Piktogramm giessen. In der Frauenklinik sieht man stattdessen viel Schrift. Alles wirkt sehr übersichtlich und schnörkellos.
Ein neues und teures Gesicht
Ähnlich soll bald das ganze Inselspital aussehen. Die Spitalleitung hat sich die Analyse von Axel Steinberger und seinem Team zu Herzen genommen. «Wir wollen die Signaletik vereinheitlichen mit einem neuen Konzept», sagt Hansjürg Eggimann, Leiter der strategischen Planung am Inselspital. Ausserdem wird die Eingangshalle umgestaltet, schon nächstes Jahr. Dann soll die Information als zentrale Anlaufstelle ins Erdgeschoss verlegt werden, gut sichtbar für alle.
Ausserdem wird ab 2015 ein Bus direkt vom Bahnhof durchs Inselspital-Areal fahren und direkt vor der Information halten. Der millionenteure Umbau soll es den Besuchern des Spitals einfacher machen, und er soll dem Inselspital ein neues Gesicht geben. Das ist wichtig in der heutigen Zeit, wo die Spitäler die Patienten immer öfter als «Kunden» bezeichnen – und immer stärker im Wettbewerb miteinander stehen.