Raul Krauthausen war es leid, in den Medien als Leidtragender dargestellt zu werden. Der Autor, Aktivist und Medienschaffende setzt sich seit 2011 für Inklusion ein, für ein selbstbestimmtes Leben für Menschen mit Behinderung.
Die Medien berichten aber häufig nicht über seine Arbeit oder sein Engagement, sondern vor allem über seine eigene Behinderung. Krauthausen sitzt im Rollstuhl.
2012 gründete er das Projekt «Leidmedien». «Das Projekt richtet sich an Leitmedien, mit ‹T›», sagt Raul Krauthausen. «Sie prägen unsere Sprache, wie Leute im Alltag über Menschen mit Behinderung reden und denken.»
Da kommt das ‹D› ins Spiel: Medien würden über Menschen mit Behinderung vor allem als Leidende berichten.
Berichten auf Augenhöhe
Das Projekt «Leidmedien» gibt Medienschaffenden Tipps, wie sie ohne zu diskriminieren über Menschen mit Behinderung berichten können. Auf der Website in Form von Positivbeispielen, eines Wörterbuchs oder Tipps für Interviews.
Ausserdem arbeitet ein Team aus Medienschaffenden mit und ohne Behinderung mit unterschiedlichen Redaktionen zusammen – mit dem Ziel, Berührungsängste abzubauen.
Ein Projekt, das auch Menschen, die nichts mit Medien zu tun haben, die Augen öffnen kann: für eine Sprache auf Augenhöhe.