Mit der Habilitation 1969 war Uta Ranke-Heinemann die erste Frau weltweit, welche diese akademische Qualifikation in katholischer Theologie erklomm. Nun ist die deutsche Theologin im Alter von 93 Jahren gestorben.
Sie sei am Donnerstagmorgen im Beisein von Familienmitgliedern friedlich eingeschlafen, sagte ihr Sohn Andreas Ranke der Deutschen Presse-Agentur.
Die aus Essen stammende kirchenkritische Wissenschaftlerin und Tochter des früheren deutschen Bundespräsidenten Gustav Heinemann war bekannt für ihre humanitäre Hilfe. Aber auch für ihre kritische Haltung gegenüber der Kirche.
Konflikt mit der Kirche
Immer wieder geriet sie damit in Konflikt – unter anderem im Streit um das päpstliche Verbot der Empfängnisverhütung. Zum ersten grossen Bruch mit der Kirche kam es im Jahr 1987. Damals widersprach Ranke-Heinemann dem Kirchendogma der Jungfrauengeburt Marias.
Der damalige Essener Bischof Franz Hengsbach entzog ihr die Lehrerlaubnis, worauf Ranke-Heinemann einen kirchenunabhängigen Lehrstuhl für Religionsgeschichte erhielt.