Was ist passiert? Erstmals hat es ein Mensch geschafft, Tetris «durchzuspielen». Der 13-jährige Teenager namens Willis Gibson alias «Blue Scuti» brachte das Game auf dem NES (Nintendo Entertainment System) nach 40 Minuten zum Absturz. Er spielte bis zum Level 157. Besser war bisher nur eine Künstliche Intelligenz: Sie brachte Tetris auf Level 237 zum Crash.
Was ist daran bahnbrechend? Tetris gilt als unschlagbar, denn die Blöcke fallen irgendwann so schnell, dass es fast unmöglich ist, sie in einer Linie zu positionieren. Ab Level 29 fallen die bunten Blöcke in Höchstgeschwindigkeit. Deshalb ist dann selbst für die geschicktesten Spieler und Spielerinnen meistens Schluss.
Ein Spiel ohne Ende? Tetris kam 1989 auf den Markt. Damals rechneten die Entwickler und Entwicklerinnen nicht damit, dass es je einem Spieler gelingen werde, ein hohes Level zu erreichen. Deshalb wurde das Game nicht zu Ende programmiert – was zu den oben genannten Crashs führte. Tetris hat also kein Ende – theoretisch.
Mit welchen Methoden gewinnt man bei Tetris? Hardcore-Fans haben in den letzten Jahren spezielle Techniken entwickelt, um den Controller bestmöglich zu bedienen. Bei einer Technik handelt es sich um das sogenannte Hypertapping: Bei dieser Technik wird die D-Taste (das Kreuz auf dem Controller) mehr als zehnmal pro Sekunde gedrückt. Auf diese Weise schaffte es ein Gamer 2011 bis ins Level 30. Darauf folgten ihm ein paar Spieler und erreichten Level 39.
2021 setzte sich eine weitere Technik durch: das Rolling. Dabei liegt ein Finger auf der D-Taste, während die anderen Finger auf die Unterseite des Controllers klopfen und die Taste so nach oben gegen den Finger drücken.
Diese Trommel-Technik verhalf «Blue Scuti» zur Game-Sensation: Am 21. Dezember erreichte er den Rekord im Halbfinale der Classic Tetris Weltmeisterschaft 2023. Eine Weltmeisterschaft, die es schon seit über zehn Jahren gibt.
Wie wurde Tetris zum Kultgame? Das Klötzchenspiel gehört zu den erfolgreichsten Videospielen der Geschichte. Mehr als eine halbe Milliarde mal wurde es weltweit verkauft. Entwickelt hat es 1984 der russische Informatiker Alexei Leonidowitsch Paschitnow, der damals in Moskau an Programmen zur Spracherkennung und künstlicher Intelligenz arbeitete. Das Programmieren von Tetris war für ihn eine angenehme Abwechslung.
Zum Klassiker gibt es zahlreiche Anekdoten und Geschichten. Sogar ein psychologisches Phänomen – der sogenannte Tetris-Effekt – wurde nach ihm benannt. Vielleicht gerade deshalb ist das Game mehr als ein Spiel – und der Erfolg von «Blue Scuti» so nennenswert.