Worum geht's?
Die Gleichberechtigung von Mann und Frau ist noch lange nicht erreicht – auch nicht in der Filmindustrie: Weibliche Charaktere sind im Kino in der Minderzahl, bei der Filmproduktion sieht es noch schlechter aus.
Aber es gibt sie doch: Die Filme, in denen Frauen trotz aller Widerstände eine entscheidende Rolle spielen – sei es vor oder hinter der Kamera. Dafür existiert seit einiger Zeit das sogenannte «F-Rating». Das Bewertungskriterium zeigt einen gewichtigen Frauenanteil in einem Kinofilm an. Neuerdings gibt es dieses Kriterium auch bei der «Internet Movie Database».
Warum ist's interessant?
Auch wenn das «F-Rating» in der Filmdatenbank nicht sehr prominent zu sehen ist – man kann die Filme lediglich nach dem «F-Rating» filtern –: Die IMDb ist die weltweit grösste Internet-Filmdatenbank. Der Schritt ist darum nicht unbedeutend.
So sehen die Bewertungskriterien für ein «F-Rating» aus:
- Eine Frau hat das Drehbuch geschrieben oder
- eine Frau hat Regie geführt oder
- eine Frau spielt einen Charakter im Film, der entscheidend zur Geschichte beiträgt.
Ist eines der Kriterien erfüllt, ist der Film «ge-F-rated», sind alle drei Kriterien erfüllt, gibt es ein «Triple F-Rating». Das geschieht selten. Dennoch hat das Roadmovie «American Honey» von 2016 ein dreifaches F bekommen und auch die deutsche Tragikomödie «Toni Erdmann» gehört dazu.
Erfunden hat das «F-Rating» die Leiterin des Bath Film Festivals Holly Tarquini. Sie hat sich dabei vom «Bechdel-Test» inspirieren lassen. Seit 2014 wendet sie das «F-Rating» für ihr eigenes Festival an, mittlerweile sind viele Festivals und Kinos dazugekommen – und neuerdings eben auch die IMDb.