Die Künstlerin Latifa Echakhch repräsentiert die Schweiz an der Biennale. Sie bespielt den Pavillon mit der Installation «The Concert». Was gibt es zu sehen? Die Landschaft mit grossen Köpfen aus Sperrholz-Konstruktionen sticht heraus. Alles wurde aus gebrauchtem Material hergestellt. Der Kurator Francesco Stocchi hat eine Organisation gefunden, die darauf spezialisiert ist, Material von ehemaligen Biennalen neu zu verwenden. «In der Installation geht es um Lebenszyklen. Der Ansatz wurde interessant verwirklicht», so Kunstredaktorin Alice Henkes.
Überzeugt die Arbeit von Latifa Echakhch? «Auf jeden Fall», findet Henkes. Die Arbeit wirkt geheimnisvoll durch das orangefarbene Licht. Echakhch sagte dazu, das orange Licht symbolisiere die Nahtstelle zwischen Tag und Nacht. «Es ist emotional, aber nicht kitschig», findet Henkes.
Insgesamt hat es 80 nationale Pavillons. Welche geben sonst zu reden? Aus Aktualitätsgründen fällt der russische Pavillon auf – mit seiner Nicht-Präsenz. Er ist nämlich geschlossen. Die Leute gehen daran vorbei.
Interessant ist der ukrainische Pavillon. Die Arbeit stammt von Pavlo Makov aus dem Jahr 1995. «Der Brunnen der Erschöpfung» ist ein Trichtersystem mit Wasser in einem abgedunkelten Raum.
«Die Arbeit wirkt düster und prophetisch», so Henkes. Bizarr ist, dass gleich dahinter der kosovarische Pavillon steht, der mit sehr bunten und fröhlichen Textilarbeiten bestückt ist.
Ebenfalls viel zu reden gab der deutsche Pavillon, bespielt von der Künstlerin Maria Eichhorn. Sie hat Teile des Pavillons abgebaut, um die Strukturen des ursprünglichen Pavillons von 1909 sichtbar zu machen. Angegliedert daran gibt es Stadtrundgänge in Venedig, die die Geschichte des Faschismus zeigen.
«Eine echte Überraschung» für Alice Henkes ist der italienische Pavillon: eine Abfolge von Räumen, wobei einer wie ein Fabrikraum eingerichtet ist, mit Nähmaschinen und Verpackungsinstallationen. Am Ende landet man auf einem Steg, der aufs Wasser hinausführt. «Sehr bewegend und dramatisch» wirke das, so Henkes.