In Basel machte sich Armin Hofmann einen grossen Namen und revolutionierte die Grafikausbildung. Geboren aber wurde er 1920 in Winterthur. Später lernte er das Handwerk des Lithografen und besass bald ein eigenes Atelier.
Von 1947 bis 1986 lehrte Hofmann an der Kunstgewerbeschule Basel, wo er Generationen von Grafikern ausbildete. Als Lehrer war er gefragt. Man habe eine Petition eingereicht, dass Hofmann auch nach der Pensionierung weiter unterrichten dürfe, erinnert sich sein ehemaliger Schüler Michael Renner. «Weil die Studentinnen und Studenten wussten, sie möchten bei ihm Unterricht haben.»
Künstler und Lehrer
Michael Renner erinnert sich gerne an Hofmanns engagierten Unterricht: «Es war einmalig zu sehen, wie Armin Hofmann seine Farbaufgabe unterrichtete, wie involviert er war in den Prozess des Ausprobierens, des Mischens, des Abgleichens, des Experimentierens».
Renner ist heute Leiter des Instituts für visuelle Kommunikation an der Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW in Basel. Die FHNW hat noch im Oktober dieses Jahres zusammen mit der Schule für Gestaltung Basel eine Vernissage anlässlich Hofmanns 100. Geburtstag veranstaltet.
Die Ausstellung an der FHNW widmete sich dem Lehrer und Didaktiker Hofmann. Er war einer der ersten, der eine Ausbildungsmethode für den Grafikunterricht entwickelte.
Dazu schrieb er 1965 ein wegweisendes Lehrbuch. «Das Buch füllte damals ein Vakuum in der Grafik-Design-Ausbildung, weil es sich sehr intensiv mit den Grundlagen auseinandersetzte», erklärt die Kuratorin Sandra Bischler.
Reduktion auf das Wesentliche
Bei Armin Hoffmann lernten die Studentinnen und Studenten erst einmal die Grundlagen: «Sie gestalteten ganz einfache Formen, Kreise, Rechtecke, in der Regel in Schwarz und Weiss. Die Idee: Man gibt den Schülern die Möglichkeit, durch begrenzte Aufgabenstellungen, mit reduzierter Farbe und Form, die Grundlagen der Komposition zu erlernen», so Bischler.
Dieses Konzept machte auch international Furore. Es war eine Zeit, in der man aus dem Ausland bewundernd auf die Schweizer Grafikszene blickte. Armin Hofmann hat seine Lehrmethoden auch aktiv verbreitet: Er unterrichtete als Gastdozent im Ausland, vor allem an der Yale Universität oder in Indien.
Neben seiner Lehrtätigkeit hat Armin Hofmann auch eigene Arbeiten ausgeführt. Er hat etwa Plakate für die Kunsthalle und das Theater Basel gestaltet. Später gründete er eine Weiterbildungsklasse, die viele ausländische Grafikschülerinnen und Schüler nach Basel lockte.
Diese berichten von einem zurückhaltenden Lehrer, der trotz methodischer Strenge, einen gefühlsmässigen Zugang förderte. «Gewisse Dinge sind nicht messbar, man muss sie empfinden», habe Hofmann gesagt.
Seine Pädagogik ist in den 1950er- und 1960er-Jahren verhaftet und so ein Spiegel dieser Zeit. Nichtsdestotrotz wirkt seine Lehre fort: Die Idee sich erst an den einfachsten Formen zu orientieren, hat in der Grafik-Design-Ausbildung bis heute Gültigkeit.