Nitsch machte sich mit seinen Aktionen mit geschlachteten Tieren und nackten Menschen einen Namen. Sein «Orgien-Mysterien-Theater» mit Blut, Kadavern und Eingeweiden wurde zu seinem Markenzeichen.
Ende der 1950er-Jahre entwarf Nitsch erstmals die Idee zu einem rituellen Blutspektakel als Gesamtkunstwerk aus Musik, Theater und Malerei, das sein Schaffen bis zu seinem Tod bestimmen sollte.
1966 gelang Nitsch international der Durchbruch mit einer Einladung nach London zum «Destruction in Art Symposion». Die Aktion vor etabliertem Publikum wurde von der Polizei abgebrochen – daraufhin folgten Angebote aus der ganzen Welt.
Seit den 1980er-Jahren werden seine Arbeiten in zahlreichen renommierten Museen und Ausstellungen gezeigt. Ausserdem bestehen in Neapel und im österreichischen Mistelbach zwei Museen, die seinem Werk gewidmet sind. Nitsch gestaltete auch mehrere Operninszenierungen. Noch im vergangenen Jahr konzipierte er bei den Bayreuther Festspielen eine umstrittene Live-Malaktion zu Wagners «Walküre».
Nitsch starb am Montag im Alter von 83 Jahren in einem Krankenhaus in Mistelbach nördlich von Wien, wie seine Frau mitteilte.