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Bild 1 von 5. Tanzende Militärfallschirme: Die Installation von Héctor Zamora «Scenery» braucht Platz und macht Lärm. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 5. Für die betuchten Sammler: «Buste d'homme» (1969) von Pablo Picasso an der diesjährigen Art Basel. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 5. «Plastic Tree» (2014) des Kameruner Künstlers Pascale Marthine Tayou an der Art Unlimited. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 5. Die Installation «Stacked» von Ai Weiwei, ebenfalls gezeigt an der Art Unlimited. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 5. Ebenfalls spektakulär: Dekoration des Messegebäudes für die Eröffnung der diesjährigen Art Basel in Basel. Bildquelle: Keystone.
Man benötigt ein wenig Geduld, wenn man diese Tage ins Zweierdrämmli am Bahnhof Basel SBB einsteigen will. Es herrscht Art Basel. Das Tram chauffiert einen direkt ins pulsierende Zentrum der Kunstwelt. Die Messe verwandelt die Stadt jährlich in ein Happening voller potenzieller Erlebnisse und zahlreicher Bekanntschaften.
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Many many Happenings
Nebst der Art Basel lohnt sich ein Besuch der LISTE, jener Messe für junge Kunst, die heuer ihr 20-jähriges Bestehen feiert. Zudem lockt die mittlerweile zehnjährige Design Miami mit Installationen und Objekten. Die Art-Woche bietet noch weitere Events: Ein Filmprogramm, das in Zusammenarbeit mit dem Filmfestival Locarno entstand und im Stadtkino Basel gezeigt wird, eine Reihe von Kunstwerken im öffentlichen Raum anlässlich des Art Parcours oder diverse Gesprächsreihen mit Podiumsdiskussionen.
Es ist aber nach wie vor die Hauptmesse, welche die meisten betuchten Sammler und Kunstliebhaberinnen anzieht. Zu Tausenden strömten sie in den ersten beiden Tagen (VIP only) an den Messeplatz, um das neuste Werk für die eigene Sammlung zu ergattern.
Klassische Moderne im Fokus
Die Alteingesessenen unter den Art-Besuchern haben beim Eintreten in den Galeriensektor wohl gestutzt: Die Verantwortlichen haben umgestellt. Direktor Marc Spiegler und sein Team rückten in der unteren Halle neu die historischen Werke zusammen.
Galerien, die schwerpunktmässig Kunstwerke aus den Jahren 1900 bis 1970 feilbieten, stehen nun nebeneinander. Wer sich also ein Bild von Pablo Picasso oder Egon Schiele anschaffen möchte, muss sich nicht erst durch die zeitgenössischen Positionen kämpfen.
Unlimitiert Kunst geniessen
Auch die Art Unlimited hat umgebaut. In der Halle mit übergrossen Werken, mit Video- und Klanginstallationen, findet sich keine Korridorstruktur mehr. Die Werke sind wie ein Flickenteppich angeordnet. Die Schau, die zum vierten Mal in Folge von Gianni Jetzer kuratiert wird, zeigt sich äusserst abwechslungsreich und lässt die Besucher tief in den Kunstkosmos eintauchen.
Auf 15'000 Quadratmetern bietet die Art Unlimited die Möglichkeit, Installationen oder Werke in ihrer überdimensionierten Pracht zu zeigen und zu sehen. Wo sonst gibt es Platz, neun Militärfallschirme über dröhnendem Gebläse in der Luft tanzen zu lassen (von Héctor Zamora, 2012), wo sonst die Möglichkeit, ein ganzes Orchester aufzustellen, dessen Instrumente sich bei genauerem Hinsehen als klingende Waffen entpuppen (von Pedro Reyes, 2012-13)?
Hohe Qualität im Überfluss
Insgesamt zeigen 284 Galerien aus 33 Ländern unterschiedlichste Kunstpositionen von 1900 bis heute: Rar gewordene Sammlerobjekte aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts finden sich ebenso wie Werke, welche extra für die Art Basel 2015 angefertigt wurden.
Egal, nach was man sucht oder was gefällt, hier werden alle fündig. Zum Glück auch diejenigen, die kein Geld für ein neues Bild über dem Esszimmertisch haben. Sie sind in der glücklichen Lage, sich der Bilder- und Klangwelt ohne Konsumzwang auszusetzen. Einzig im Tram zurück zum Bahnhof heisst es dann wieder: Bauch einziehen und Ruhe bewahren.
Art-Besucher: Kunst ist ...?
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Bild 1 von 13. «...frei.» (Rirkrit Tiravanija, Künstler aus Thailand). Bildquelle: SRF/Thomas Hägler.
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Bild 2 von 13. «...eine Arbeit, was ich täglich mache und womit ich mich beschäftige – sie ist mein Leben!» (Paulina Olszewska, polnische Kunstkritikerin aus Berlin). Bildquelle: SRF/Thomas Hägler.
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Bild 3 von 13. «...was man glaubt, dass Kunst ist.» (Etienne Dumont, Journalist aus Genf). Bildquelle: SRF/Thomas Hägler.
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Bild 4 von 13. «...was immer der Künstler sagt, dass es ist.» (Alex Bacon, Besucher aus New York). Bildquelle: SRF/Thomas Hägler.
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Bild 5 von 13. «...eine Form das Leben zu beschreiben, die vielleicht nicht fassbar ist, aber irgendwie doch spürbar ist – und so vielleicht das ganze Leben in allen seinen Facetten zusammenfasst.» (Leonardo Bürgi, Student Hochschule für Kunst, Basel). Bildquelle: SRF/Thomas Hägler.
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Bild 6 von 13. «...Liebe, Emotion und Leben.» (Lucia Spadano, Gründerin & Direktorin des italienischen Magazins Segno für zeitgenössische Kunst). Bildquelle: SRF/Thomas Hägler.
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Bild 7 von 13. «...Leben.» (Serena Yoon, Besucherin aus Korea). Bildquelle: SRF/Thomas Hägler.
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Bild 8 von 13. «...Inspiration.» (Caroline Müller, Besucherin aus Australien). Bildquelle: SRF/Thomas Hägler.
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Bild 9 von 13. «...alles!» (Ben Willikens, Maler aus Stuttgart). Bildquelle: SRF/Thomas Hägler.
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Bild 10 von 13. ...wenn der kreative Prozess einsetzt. Also schon das Überlegen und Denken einer Idee. Eine Spielerei im Kopf und wie diese dann ausgedrückt wird.» (Philipp Schuisdziara & Alena Beyer, Besucher aus Hamburg). Bildquelle: SRF.
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Bild 11 von 13. «...wenn man sich hier umsieht. Wie die Leute hier auftauchen ist schon fast Kunst – toll, was man hier alles sieht!» (Roland Wirth, Basel). Bildquelle: SRF/Thomas Hägler.
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Bild 12 von 13. «...wonach du suchst.» (Catherine Craft, Kuratorin aus New York) / «...was immer die Kunstwelt sagt, dass es ist.» (Lewis Kachur, Professor für Kunstgeschichte aus New York). Bildquelle: SRF/Thomas Hägler.
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Bild 13 von 13. «...Geld und Macht.» (Peter Haeflinger, Basel) . Bildquelle: SRF/Thomas Hägler.