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Kunst Art Basel 2015: Von artig bis grossartig

In Basel ist wieder der Teufel los. Oder besser gesagt, die Art Basel ist los. Picasso und flatternde Militärfallschirme locken zahlreiche Besucher an. Besonders die Art Unlimited lohnt sich: Die Verkaufsmesse für überdimensionale Kunst lässt in einen bunten Kunstkosmos eintauchen.

Man benötigt ein wenig Geduld, wenn man diese Tage ins Zweierdrämmli am Bahnhof Basel SBB einsteigen will. Es herrscht Art Basel. Das Tram chauffiert einen direkt ins pulsierende Zentrum der Kunstwelt. Die Messe verwandelt die Stadt jährlich in ein Happening voller potenzieller Erlebnisse und zahlreicher Bekanntschaften.

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Many many Happenings

Nebst der Art Basel lohnt sich ein Besuch der LISTE, jener Messe für junge Kunst, die heuer ihr 20-jähriges Bestehen feiert. Zudem lockt die mittlerweile zehnjährige Design Miami mit Installationen und Objekten. Die Art-Woche bietet noch weitere Events: Ein Filmprogramm, das in Zusammenarbeit mit dem Filmfestival Locarno entstand und im Stadtkino Basel gezeigt wird, eine Reihe von Kunstwerken im öffentlichen Raum anlässlich des Art Parcours oder diverse Gesprächsreihen mit Podiumsdiskussionen.

Es ist aber nach wie vor die Hauptmesse, welche die meisten betuchten Sammler und Kunstliebhaberinnen anzieht. Zu Tausenden strömten sie in den ersten beiden Tagen (VIP only) an den Messeplatz, um das neuste Werk für die eigene Sammlung zu ergattern.

Klassische Moderne im Fokus

Die Alteingesessenen unter den Art-Besuchern haben beim Eintreten in den Galeriensektor wohl gestutzt: Die Verantwortlichen haben umgestellt. Direktor Marc Spiegler und sein Team rückten in der unteren Halle neu die historischen Werke zusammen.

Galerien, die schwerpunktmässig Kunstwerke aus den Jahren 1900 bis 1970 feilbieten, stehen nun nebeneinander. Wer sich also ein Bild von Pablo Picasso oder Egon Schiele anschaffen möchte, muss sich nicht erst durch die zeitgenössischen Positionen kämpfen.

Unlimitiert Kunst geniessen

Auch die Art Unlimited hat umgebaut. In der Halle mit übergrossen Werken, mit Video- und Klanginstallationen, findet sich keine Korridorstruktur mehr. Die Werke sind wie ein Flickenteppich angeordnet. Die Schau, die zum vierten Mal in Folge von Gianni Jetzer kuratiert wird, zeigt sich äusserst abwechslungsreich und lässt die Besucher tief in den Kunstkosmos eintauchen.

Sendehinweis

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Einblicke in den Kosmos Kunstmarkt liefert das Hörspiel «Dunkle Geheimnisse Kaufen Kunst» von Robert Woelfl, das zum Start der Art Basel ausgestrahlt wurde und zum Nachhören zur Verfügung steht.

Auf 15'000 Quadratmetern bietet die Art Unlimited die Möglichkeit, Installationen oder Werke in ihrer überdimensionierten Pracht zu zeigen und zu sehen. Wo sonst gibt es Platz, neun Militärfallschirme über dröhnendem Gebläse in der Luft tanzen zu lassen (von Héctor Zamora, 2012), wo sonst die Möglichkeit, ein ganzes Orchester aufzustellen, dessen Instrumente sich bei genauerem Hinsehen als klingende Waffen entpuppen (von Pedro Reyes, 2012-13)?

Hohe Qualität im Überfluss

Insgesamt zeigen 284 Galerien aus 33 Ländern unterschiedlichste Kunstpositionen von 1900 bis heute: Rar gewordene Sammlerobjekte aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts finden sich ebenso wie Werke, welche extra für die Art Basel 2015 angefertigt wurden.

Egal, nach was man sucht oder was gefällt, hier werden alle fündig. Zum Glück auch diejenigen, die kein Geld für ein neues Bild über dem Esszimmertisch haben. Sie sind in der glücklichen Lage, sich der Bilder- und Klangwelt ohne Konsumzwang auszusetzen. Einzig im Tram zurück zum Bahnhof heisst es dann wieder: Bauch einziehen und Ruhe bewahren.

Art-Besucher: Kunst ist ...?

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