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Bild 1 von 7. Die Villa Le Lac wurde in den Jahren 1923–1924 von Le Corbusier und Pierre Jeanneret gebaut. «Une petite maison» nannte Le Corbusier das zweite Haus, das er für seine Eltern im Dorf Corseaux am Nordufer des Genfersees baute. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 7. Gehört jetzt auch zum Weltkulturerbe: das Immeuble Clarté in Genf. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 7. Die Ernennung von zwei Häusern des Architekten Le Corbusier in der Stuttgarter Weissenhofsiedlung zum Weltkulturerbe wird in Stuttgart gefeiert: «Es ist ein grossartiger Erfolg für ganz Baden-Württemberg», sagte Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 7. Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn bewertet die Weissenhofsiedlung als auch nach fast 100 Jahren noch vorbildhaft: «Le Corbusiers Impuls, günstige Wohnungen mit innovativen Grundrissen und neuen Materialien zu bauen, ist noch immer wegweisend und muss daher Ansporn für unsere Architekten und Stadtplaner sein.» . Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 7. Auch in Japan steht ein Corbusier-Gebäude, das jetzt zum Kulturerbe gehört: Das «Musée National des Beaux-Arts de l’Occident» in Tokio aus dem Jahr 1955. Bildquelle: Getty Images.
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Bild 6 von 7. Seine Vision einer perfekten Stadt verwirklichte Le Corbusier im indischen Chandigarh. Es ist eine völlig untypische indische Stadt. Sie ist in Sektoren gliedert, streng nach Funktionen getrennt: hier Wohnen, da Arbeiten, dort Erholen, dazu viel Platz für den Verkehr. Heute nagt der Monsun am Beton. Bild: Assembly Hall in Chandigarh, 1964. Bildquelle: Getty Images.
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Bild 7 von 7. Die einen kritisieren seine nüchternen Wohnbauten, andere loben seine puristische Klarheit: Le Corbusier war der Grossmeister des Stahlbetons und einer der bedeutendsten Architekten und Stadtplaner des 20. Jahrhunderts. Bildquelle: Getty Images.
Oliver Martin, Leiter der Sektion Heimatschutz und Denkmalpflege des Bundesamts für Kultur, freut sich: «Das ist ein wichtiger Moment für die Schweiz. Le Corbusier hat einen zentralen Beitrag für die Architektur des 20. Jahrhunderts geleistet.»
Langes Tauziehen
Der internationale Antrag für die Aufnahme der Le-Corbusier-Bauten war zuvor zweimal abgelehnt worden, 2009 und 2011. Unter der Federführung von Frankreich haben die beteiligten Staaten die vorgeschlagene Serie deshalb neu formuliert und dabei auch die Anzahl Objekte reduziert.
Aus diesem Grund mussten in der Schweiz die Villa turque und die Maison Blanche in La Chaux-de-Fonds, Frühwerke des Architekten, zurückgezogen werden. Ins Welterbe aufgenommen wurden nun das Immeuble Clarté in Genf und die Petite Maison in Corseaux.
«Wir haben lange an dieser Kandidatur gearbeitet und uns angepasst. Die Empfehlungen waren dieses Mal gut. So konnten wir damit rechnen, dass es dieses Jahr klappt», so Oliver Martin.
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Neue architektonische Sprache
Zwischen 1910 und 1960 initiierte das Werk von Le Corbusier eine globale Debatte zur Aufgabe der Architektur. Er erfand eine neue architektonische Sprache, modernisierte die Konstruktionsweisen und suchte nach Antworten auf die Bedürfnisse der modernen Gesellschaft.
Le Corbusier steht für eine innovative Auseinandersetzung mit neuen räumlichen und architektonischen Konzepten. Er hatte wesentlichen Einfluss auf die Bautätigkeit in weiten Teilen der Welt.
Die Bauten auf einen Blick
Folgende 17 Gebäude und Ensembles des Architekten Le Corbusier sind in die Liste des Welterbes aufgenommen worden:
- 1923: Maisons La Roche et Jeanneret, Paris, Frankreich
- 1923: Petite villa au bord du lac Léman, Corseaux, Schweiz
- 1924: Cité Frugès, Pessac, Frankreich
- 1926: Maison Guiette, Antwerpen, Belgien
- 1927: Häuser der Weissenhof-Siedlung, Stuttgart, Deutschland
- 1928: Villa Savoy et loge du jardinier, Poissy, Frankreich
- 1930: Immeuble Clarté, Genf, Schweiz
- 1931: Immeuble locatif à la Porte Molitor, Paris, Frankreich
- 1945: Unité d'habitation, Marseille, Frankreich
- 1946: Manufacture à Saint-Dié, Saint-Dié-des-Voges, Frankreich
- 1949: Maison du Docteur Curutchet, La Plata, Argentinien
- 1950: Chapelle Notre-Dame-du-Haut, Ronchamp, Frankreich
- 1951: Cabanon de Le Corbusier, Roquebrune-Cap-Martin, Frankreich
- 1952: Complexe du Capitole, Chandigarh, Indien
- 1953: Couvent Sainte-Marie-de-la-Tourette, Eveux, Frankreich
- 1954-59: National Museum of Western Art, Main Building, Tokio, Japan
- 1953-65: Centre de recréation du corps et de l'esprit de Firminy-Vert, Firminy, Frankreich
Sendung: Radio SRF 4 News, Nachrichten, 17.7.2016, 11 Uhr.