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Kunst Mit Meret Oppenheim durch Basels grüne Paradiese

Wolken, Schlangen, verkehrte Bäume: Die Natur und ihre Geheimnisse spielen eine grosse Rolle im Werk der Schweizer Künstlerin Meret Oppenheim. Basler Kunstschaffende haben davon inspiriert Werke kreiert, die zum 100. Geburtstag der Surrealistin in Basels Gärten und Parkanlagen zu sehen sind.

Meret Oppenheim und Basel

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Oppenheims Grossmutter Lisa Wenger, Autorin des Kinderbuchs «Joggeli söll ga Birli schüttle», lebte in Basel. In deren Haus hatte Oppenheim ein Atelier, als sie in Basel die Schule für Gestaltung besuchte. In Basel lernte sie ihren Mann Wolfgang La Roche kennen. Später lebte sie in Bern, kam aber für die Fasnacht immer wieder nach Basel zurück.

Das Paradies stellt man sich gern als blühenden Garten vor. Bei Meret Oppenheim, die vor 100 Jahren geboren wurde, spriesst und grünt dieser Garten im Verborgenen. 1940 malte sie ein Bild mit dem Titel «Das Paradies ist unter der Erde». Es zeigt einen Brunnen, in dessen Schacht ein Baum wächst. Doch wächst er nicht aus der Erde hinaus, sondern in sie hinein. Der Baum, dessen mächtige Krone sich im Dunkeln der Erde ausbreitet, steht als Symbol für das Unterbewusstsein, aus dem Meret Oppenheim ihre Ideen schöpfte.

Die Basler Künstlerin Sonja Feldmeier setzt das Bild Meret Oppenheims in eine Skulptur um, die in der Grünanlage am St. Alban-Tor installiert ist. Zu sehen ist kaum mehr als eine schwarze Struktur, die wie verkohlte Wurzeln aussieht. Die eigentliche Skulptur bohrt sich Hohlraum in die Erde, als wachse ein Baum ins Erdinnere hinein.

Mit der Natur verbunden

Die Skulptur am St. Alban-Tor ist eine von 21 Positionen, die in der Ausstellung «Das Geheimnis der Vegetation» zu sehen sind. Das von Silvia Buol und Simon Baur kuratierte Projekt ist als Hommage an Meret Oppenheim konzipiert, die einen engen Bezug zu Basel hatte.

Sendehinweis

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«100 Jahre Meret Oppenheim», Reflexe vom 3.9.2013 um 10.03 Uhr auf Radio SRF 2 Kultur.

Meret Oppenheim hatte zeitlebens auch eine enge Beziehung zur Natur. So entstand bei den Kuratoren die Idee, Kunstschaffende anzuregen, sich mit der Kunst von Meret Oppenheim in Zusammenhang mit der Natur zu auseinanderzusetzen. Die Arbeiten sind in Parkanlagen und im Botanischen Garten installiert, aber auch in privaten Vorgärten und verborgenen Innenhöfen. Beim Kunstrundgang durch Basels Grünflächen lassen sich faszinierende und gut in den Ort eingepasste Arbeiten entdecken.

Geträumte Bilder

Schwarz-Weiss-Foto von Meret Oppenheim mit kurzem Haar und einem grossen, metallenen Ohrring.
Legende: Mit Basel und der Natur verbunden: Meret Oppenheim (1913-1985). Keystone

Eine dieser Arbeiten ist das Baumobjekt am St. Alban-Tor. «Sleeping Tree» heisst es anspielungsreich, schliesslich wird auch im nächtlichen Traum das Unterbewusstsein aktiv. Meret Oppenheim hat sich für ihre Werke oft von Träumen inspirieren lassen. 1972 malte sie ein Bild, das auf einen Traum zurückging, den sie als junge Frau hatte. Sie sah sich in diesem Traum einen Berg hinaufgehen und oben ihre Freundin Irène Zurkinden in einem sonnendurchschienenen Gebüsch stehen. Zurkindens blonde Haare hatten einen grünen Schimmer und Meret Oppenheim sagte im Traum: «Ich bin das Geheimnis der Vegetation».

Dieses Bild, das der Ausstellung in den Basler Gärten und Grünanlagen ihren Namen gibt, zeigt einen von Schlangen gerahmten Schacht, in dem grüne und weisse Blätter in einem hellen Lichtschein aufsteigen oder niederfallen. Ähnlich wie im Bild vom «Paradies unter der Erde» öffnet sich ein geheimnisvoller Raum, der das Unterbewusstsein, den verborgenen Keim der Kreativität, darstellt.

«Das Geheimnis der Vegetation»

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Die Ausstellung «100 Jahre Meret Oppenheim – Das Geheimnis der Vegetation» ist bis am 24. Oktober an verschiedenen Standorten in Basel zu sehen. Eine Übersicht über die Objekte und Standorte findet sich auf der Website der Ausstellung.

Schlangen, Wolken und Insekten tauchen in Meret Oppenheims Arbeiten immer wieder auf. Sie symbolisieren das Geheimnisvolle in der Natur, das Unergründliche, das die Künstlerin als Spiegel für das nicht minder geheimnisvolle Innenleben des Menschen sah.

Doch Meret Oppenheims Interesse an Natur und Gärten hatte auch ihre praktischen Seiten. Co-Kurator Simon Baur erzählt vom Briefwechsel zwischen der Künstlerin und ihrem Bruder, in dem die Frage, wo Geranien am besten gedeihen, im Schatten oder in der prallen Sonne, ausführlich diskutiert wurde.

Dokumente wie diese belegen, dass bei Meret Oppenheim «ein Interesse an der Natur und am sorgfältigen Umgang mit der Natur» bestand, so Simon Baur.

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