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Bild 1 von 8. Vincent van Gogh war zehn Jahre älter als Munch. Ob er dessen Werke jemals sah, ist nicht überliefert. Bildquelle: Vincent van Gogh, Selbstbildnis als Maler, 1887-1888. Van Gogh Museum, Amsterdam.
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Bild 2 von 8. Sicher ist: Edvard Munch liess sich von seinem holländischen Kollegen inspirieren. Bildquelle: Edvard Munch, Selbstbildnis mit Palette, 1926. Private Sammlung.
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Bild 3 von 8. Van Goghs «Sternennacht über der Rhone» ist weltberühmt. Bildquelle: Vincent van Gogh, Sternennacht über der Rhone, 1888. Musée d’Orsay, Paris.
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Bild 4 von 8. Diesen Ruhm erreichte Munch mit seiner Nachtansicht nicht. Inspiriert ist sie aber wohl auch von Van Gogh. Bildquelle: Edvard Munch, Sternennacht, 1922. Munch Museum,Oslo.
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Bild 5 von 8. Der holländische Maler malt den «Säer» – und das Licht, kontastiert von einem Baum, der durch das Bild hindurch geht. Bildquelle: Vincent van Gogh, Der Säer, 1888. Van Gogh Museum, Amsterdam.
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Bild 6 von 8. Auch bei Munch spielt der Baum in der Mitte des Bildes eine wichtige Rolle. Bildquelle: Edvard Munch, Fruchtbarkeit, 1899-1900. Canica Art Collection, Oslo.
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Bild 7 von 8. Die Szene im Vordergrund auf Van Goghs Bild hat gewisse Parallelen mit ... Bildquelle: Vincent van Gogh, Brücke von Trinquetaille, 1888. Private Sammlung.
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Bild 8 von 8. ... Munchs berühmtem «Schrei». Bildquelle: Edvard Munch, Der Schrei, 1893. Munch Museum, Oslo.
Getroffen haben sich die beiden Zeitgenossen nie. Und ob der zehn Jahre ältere Vincent van Gogh je ein Gemälde von Edvard Munch gesehen hat, ist nicht überliefert. Mit Sicherheit bekam aber der Norweger eines oder mehrere Werke von Van Gogh zu Gesicht. Und liess sich dadurch inspirieren.
Wie bei seiner Version der «Sternennacht», die in der Amsterdamer Ausstellung im Van-Gogh-Museum brüderlich neben der – allerdings viel berühmteren – «Sternennacht über der Rhone» des Niederländers hängt. Bei diesen Darstellungen wird deutlich, dass sich die zwei Ausnahmekünstler nicht nur mit denselben Themen auseinandergesetzt haben, sondern es beide auch liebten, mit Farben und Kompositionen zu spielen. Genau so, wie sie es bei ihren Besuchen in Paris bei den Avantgarde-Kollegen gesehen hatten.
Selbstporträts und bäuerliche Szenen
In Amsterdam hängen nun Dutzende von diesen Beispielen, oft mit frappanter Ähnlichkeit. Da sind die Selbstporträts, auf denen sich die beiden als Maler samt Palette dargestellt haben. Oder das «Gelbe Haus» des Niederländers und daneben der «Rote Rebstock» von Munch mit einem grossen roten Haus.
Auch die bäuerlichen Szenen ähneln sich: «Kornfeld mit Mäher» aus dem Jahr 1889 von Van Gogh sowie die «Heumacher», die sein norwegischer Kollege allerdings erst 28 Jahre später gemacht hat. Aber es gibt trotz der Gleichheit einen gut sichtbaren Unterschied: Während Van Gogh seine Farbe dick auf die Leinwand kleckste, malte Munch so dünne Pinselstriche, dass manchmal der Untergrund durchschimmert.
Bedrückende und beklemmende Werke.
Natürlich ist auch «Der Schrei» zu sehen, das berühmteste Werk von Edvard Munch. Dieses Bild mit der Gestalt mit leeren Augen und offenem Mund (die älteste der vier Versionen) hängt nun neben Van Goghs «Brücke von Trinquetaille». Darauf schlägt sich die Figur im Vordergrund die Hände vors Gesicht. Beides sind bedrückende, beklemmende Werke.
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Auch hier zeigt sich eine Parallele: Beide Künstler waren in psychiatrischer Behandlung. Und übrigens haben sich beide Männer auch mit einer Pistole verwundet. Doch damit hören die Gemeinsamkeiten auf: Denn während Van Gogh im Alter von 37 Jahren starb, wurde Munch 81-jährig.
Die Fans werden erwartet
«Munch:Van Gogh» ist nicht nur eine Ausstellung, die viel über das Leben der beiden Maler erzählt. Die mehr als 100 Kunstwerke – 80 Gemälde und 30 Arbeiten auf Papier – bieten vor allem viel fürs Auge.
Entsprechend gross wird in den kommenden Monaten der Besucheraufmarsch sein. Zum Glück haben die Ausstellungsmacher die Erklärungsschilder diesmal über den Gemälden angebracht. So kann verhindert werden, dass jene, die alle Informationen lesen wollen, eine Menschentraube um die Kunstwerke bilden.