Die Suche blieb bislang ohne Erfolg: Das Zürcher Kunsthaus vermisst seit diesem Jahr zwei wertvolle Bilder. Weil ein Diebstahl nicht mehr ausgeschlossen werden könne, sei die Polizei nun eingeschaltet worden. Wie das Kunsthaus mitteilt, habe man Mitte Januar Anzeige erstattet.
Bei den beiden Werken handelt es sich um zwei kleinformatige Gemälde. Das erste Bild heisst «Soldaten im Lager» und stammt vom Niederländer Robert van den Hoecke. Gemalt wurde es im 17. Jahrhundert. Und auch das zweite, verschwundene Werk kommt aus den Niederlanden. Es handelt sich um Dirck de Bray’s «Narzissen und andere Blumen in Glasvase auf der Marmorplatte» aus dem Jahr 1673.
Bei den beiden Bildern handelt es sich um private Dauerleihgaben, sie seien auf Eichenholz gemalt, gerahmt und verglast.
«Seit Generationen vertrauen Sammlerinnen und Sammler dem Kunsthaus ihre Schätze an. Fast drei Viertel unseres Bestands der Gemälde und Skulpturen sind Dauerleihgaben oder Geschenke von privater Seite», sagt Ann Demeester, die Direktorin des Zürcher Kunsthauses gemäss Medienmitteilung. «Die Möglichkeit, dass trotz grosser Sicherheitsvorkehrungen Werke derzeit nicht zu finden sind, erschüttert uns.»
Kunsthaus will aus dem Vorfall lernen
Ann Demeester hofft nun, dass die Werke unbeschadet ihren Weg zurück ins Kunsthaus finden. Sie seien aktuell im «Art Loss Register» eingetragen, in der grössten Datenbank für verlorene und gestohlene Kunstwerke. Neben den polizeilichen Ermittlungen führt das Kunsthaus aber auch eine eigene, interne Untersuchung durch.
Das Kunsthaus habe einen Krisenstab eingerichtet, der den Vorgang jetzt genau untersuche. «Wir halten Augen und Ohren weiterhin offen, falls sich die Werke doch noch im Haus befinden», so Demeester weiter. Aber das Kunsthaus-Team sei zudem im Austausch mit Betroffenen und trage sicherheitsrelevante Unterlagen zusammen.
Brand von Kunstdieben ausgenutzt?
Das Kunsthaus ist seit vergangenem August daran, über 700 Werke zu reinigen und zu restaurieren. Grund dafür ist ein Brand im alten Teil, der sich vergangenen August zugetragen hat.
Für die Reinigung mussten die Werke abgehängt werden. Ob ein Zusammenhang besteht, ist nun Gegenstand der polizeilichen Ermittlungen. Alle anderen Werke, die im Moment des Brandes ausgestellt waren, so Demeester, seien vollständig vorhanden.