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Fondation Beyeler im Videospiel «Animal Crossing»
Aus Kultur-Aktualität vom 19.02.2021. Bild: Fondation Beyeler
abspielen. Laufzeit 5 Minuten 4 Sekunden.

Museen in «Animal Crossing» Per Videogame in die Fondation Beyeler

Die Fondation Beyeler ist, wie alle Schweizer Museen aktuell geschlossen. Trotzdem kann man sie besuchen – im erfolgreichen Videospiel «Animal Crossing».

Grosse Museen wie das Los Angeles County Museum of Art oder das New Yorker Metropolitan Museum of Art sind bereits in «Animal Crossing» präsent. Nun kann auch die Fondation Beyeler in dem populären Videospiel besucht werden.

Im Gegensatz zu den Kunsthäusern aus Amerika, die hauptsächlich Bilder aus ihren Sammlungen zum Schmücken der «Animal Crossing»-Häuser anbieten, hat die Fondation Beyeler sogar ihre eigene Insel.

Was ist «Animal Crossing»?

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Die Spiele der «Animal Crossing»-Reihe spielen in einer Fabelwelt. Die Spieler übernehmen die Kontrolle über einen menschenähnlichen Avatar. In einem Dorf, das von sprechenden Tieren besiedelt ist, zieht der Charakter in eine Unterkunft ein.

Sein Haus und die eigene Insel kann man frei umgestalten. Man hegt und pflegt quasi die eigene kleine, heile Welt und kann auch die Inseln anderer Spieler besuchen – zum Beispiel eben die Insel der Fondation Beyeler.

«Animal Crossing» wurde über 31 Millionen Mal verkauft und ist auch dank der Pandemie zu einem der populärsten Games überhaupt geworden.

Was gibt es da überhaupt zu sehen?

Auf der Beyeler-Insel betritt man zuerst den bekannten Park rund um das Museum. Dann geht man zum Museum selbst hin, das man mit der charakteristischen Glasverkleidung gleich erkennt. Alles ist sehr liebevoll gemacht. Sogar die Basler «Drämmli» wurden ausserhalb des Parkes nachempfunden.

Eine Szene in einem Computerspiel – der Spielcharakter schaut eine Skulptur an, die sitzt und nachdenkt.
Legende: Auguste Rodins «Denker» im Videospiel «Animal Crossing». Fondation Beyeler

Im Haus selbst gibt es mehrere schlichte, weisse Räume, wo rund ein Dutzend Kunstwerke ausgestellt sind. Dort kann man sich stark reduzierte Versionen von Klassikern von Monet über Mondrian bis zum Denker von Rodin anschauen.

Nur ein Marketing-Gag?

Wozu das alles? «Natürlich wollen die Museen in erster Linie in der momentan schwierigen Zeit nicht in Vergessenheit geraten», erklärt SRF Digital-Redaktor Guido Berger. Der Bundesrat diskutiert zwar eine mögliche Öffnung ab dem 1. März. Aber sicher ist noch nichts.

Die Aktion ist eine Idee des Art Labs, des eigenen Kunstvermittlungsprojekts für die jüngere Zielgruppe. «Und natürlich besteht die Hoffnung, dass diese Aktion ein Publikum anspricht, das sonst die Fondation Beyeler noch nicht auf dem Radar hat.
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Die Fondation Beyeler in «Animal Crossing»

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Über das «Nintendo Switch»-Spiel «Animal Crossing: New Horizons» können Spieler digital durch die Fondation Beyeler streifen. Diejenigen, die schon Animal Crossing spielen, können die Insel unter der Schlummeranschrift DA-8144-8773-0219 besuchen.

Ob diese Strategie aufgeht? «Um langfristig ein jüngeres, game-orientiertes Publikum anzusprechen, reicht so einer Aktion vermutlich nicht aus», meint SRF Digital-Redaktor Guido Berger. Ausserdem ist der grosse «Animal Crossing»-Hype langsam wieder am Abflauen.

«Wenn solche lustigen Digital-Aktionen aber regelmässig stattfinden würden, könnte ich mir durchaus vorstellen, dass man sich ein Publikum aufbauen kann, das sonst die Fondation Beyeler nicht kennt.»

SRF 2 Kultur, Kultur aktuell, 19.2.2021, 17:10 Uhr ; 

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