Ólafur Elíasson mag Dinge, die schwinden – wie Eis, Luft, Nebel und Licht. Sein Schaffen ist spektakulär, aber immer auch gesellschaftkritisch. Momentan ist der Künstler in Versailles zu Gast: In seiner Arbeit will er den Prunk des Schlosses widerspiegeln, und die Besucher dazu bewegen «hinter die Fassade» – auch hinter ihre – «zu schauen».
Trotz seiner Vorliebe für vergängliche Materialen, lassen seine Werke einen bleibenden Eindruck. Fünf weitere Werke des international renommierten Künstlers, der am WEF einen Crystal Award für seinen Einsatz für «eine bessere Welt» erhielt:
1. «Ice Watch» (2015)
Auf Eis legen: Dass das mit der Klimaerwärmung nicht geht, demonstrierte Ólafur Elíasson im Dezember 2015 beim Klimagipfel in Paris. Auf der Pariser Place du Panthéon liess er zwölf riesige Eisklötze schmelzen, um daran zu erinnern: Die Zeit bis zur Katastrophe, sie läuft.2. «The Weather Project» (2003)
Nicht jeder Lichtkünstler hat seine eigene Sonne. Olafur Elíasson schon. Zwei Millionen Menschen zog der Isländer mit seiner künstlichen Sonne in den Bann, die 2003 in der Londoner Tate Modern erstrahlte. Ein künstliches Naturereignis.3. «Little Sun» (seit 2012)
Kleiner, aber nicht weniger beeindruckend ist sein Projekt «Little Sun». Mit einer Solarlampe will Elíasson Menschen in abgelegenen Dörfer Indiens und Afrikas mit Strom versorgen. «Little Sun» soll das Ende von schädlichen Kerosin- und Öllampen bedeuten – und vor allem ein Lichtblick für das soziale Leben und die Bildung sein, die dadurch auch nachts stattfinden können.4. «Riverbed» (2014)
Drinnen ist bei Ólafur Elíasson auch mal draussen: Für seine Installation «Riverbed» füllt er 2014 das Louisiana Museum of Modern Art in Dänemark mit isländischem Geröll – und lässt damit die Grenzen von Natur und Kultur ineinanderfliessen.5. «The New York City Waterfalls» (2008)
Viel Wasser und vor allem viel Geld floss in Elíassons Wasserfälle. Über 15 Millionen kostetete seine Kunstinstallation. Vier Wasserfälle, die mit Windenergie betrieben wurden, liess er 2008 in der Metropole errichten. Sein Ziel: mehr Umweltbewusstsein und ein Gemeinschaftsgefühl durch die Schönheit der Natur.