Vor 350 Jahren hat Rembrandt van Rijn das Zeitliche gesegnet. In Vergessenheit geraten ist der alte Meister aber keineswegs. Im Gegenteil: 2019 steht das Maler-Genie einmal mehr im Rampenlicht.
«Alle Rembrandts»
Rembrandt wurde im niederländischen Leiden geboren, aber ab seinem 25. Lebensjahr lebte er in Amsterdam. Das dortige Reichsmuseum ist im Besitz der weltweit grössten Rembrandt-Sammlung.
Alle diese Gemälde, Zeichnungen und Kupferstiche werden an der ab Mitte Februar beginnenden Ausstellung «Alle Rembrandts» gleichzeitig gezeigt. Für viele Fans ein Höhepunkt, an dem der barocke Künstler mit Sicherheit seine helle Freude gehabt hätte.
Grosse Liebe
Mit einer imposanten Ausstellung wartet das Mauritshuis in Den Haag auf. Dieses Gemäldekabinett besitzt ebenfalls viele Werke des alten Künstlers. Dort werden ab Ende Januar aber auch Bilder zu sehen sein, die laut Experten nicht (mehr) von ihm stammen.
Neue Forschungsmethoden führen immer wieder dazu, dass ein vermeintlich «echter» Rembrandt einem anderen Künstler zugeschrieben werden muss – oder umgekehrt. Das Publikum soll selber beurteilen können, was ein «falscher» und was ein echter Rembrandt ist.
Das friesische Museum Leeuwarden wiederum hat Saskia van Uylenburgh zum Ausstellungsthema genommen: Die friesische Bürgermeisterstochter war seine grosse Liebe.
Ihr Tod mit nur gerade 29 Jahren hat den Künstler aus der Bahn geworfen und in den Ruin getrieben.
Rembrandts Jugendjahre
Mit Spannung warten viele auf die Ausstellung des Museums De Lakenhal in Leiden, die Rembrandts Jugendjahre in den Fokus stellt.
Erstmals wird dort das erst vor kurzem entdeckte Werk «Lasset die Kinder zu mir kommen» gezeigt – allerdings nur, wenn die Restauratoren rechtzeitig mit ihrer Arbeit fertig werden.
Rembrandt wird immer wieder gefeiert, runde Geburts- oder Todestage geben in schöner Regelmässigkeit Anlass für ein Jubeljahr.
Und obwohl manch einer glaubt, diesen alten Meister nun wirklich zu kennen, gibt es über ihn immer wieder Neues zu entdecken.
Die Schulden des Meisters
So setzen die Organisatoren von «Rembrandt 2019» auch auf kleine, feine Schaus wie jene im Amsterdamer Stadtarchiv. Anhand historischer Dokumente erfährt der Besucher dort so einiges über Rembrandts Alltag in Amsterdam, respektive über «Liebe, Geld und Kunst».
Dem alten Herrn wäre es heute bestimmt peinlich, wenn er sich gewahr würde, wie viele Menschen jetzt schwarz auf weiss lesen können, mit welchen Frauen er Streit hatte. Wem er Geld schuldete.
Rembrandt sähe es kaum gern, wenn er wüsste, dass seine Buchhaltung offen liegt. Kostprobe? Für den kleinen Grabstein eines seiner Töchterchens hatte Rembrandt vier Gulden bezahlt. Sein eigenes Begräbnis im Oktober 1669 kostete 15 Gulden.
Öffentliche Untersuchung
Spektakuläres passiert im Sommer, wenn «Die Nachtwache» vor den Augen des Publikums im Reichsmusum mit modernsten Methoden untersucht wird. Rembrandts monumentalstes Werk (3,63 x 4,38 m) weist verblichene Stellen auf.
Mit Hilfe von Makro-Röntgen-Fluoreszenz-Scannern und anderen avancierten Forschungsmethoden wollen die Experten herausfinden, wie sie das Werk am besten restaurieren können.
Daran hätte der tote Künstler definitiv seinen grössten Spass. Er stand einfach gern im Rampenlicht.