«Mein Leben ist Performance-Kunst», sagte Shia LaBeouf einst. Mit einer bildenden Künstlerin und Tänzerin zur Mutter, bekam der US-amerikanische Schauspieler die Kunst bereits in die Wiege gelegt. Seine ersten Schritte machte LaBeouf als Kinderschauspieler in der Disney Channel-Serie «Even Stevens». Mit Rollen in «Disturbia» und dem Blockbuster «Transformers» wurde der kleine Star später ein grosser – und spielte auch in weniger massentauglichen Filmen wie Lars von Triers «Nymphomaniac» mit.
Doch seit «Nymphomaniac» stellt sich LaBeouf vor allem als Künstler zu Schau. Getrieben von einem «animalischen Bedürfnis, Liebe auszudrücken, das er im Film nicht ausleben könne», ist Performance-Kunst seine neue Ausdrucksform geworden. Die schrägsten und skurrilsten Momente aus dem Leben des Künstlers Shia LaBeouf.
1. Shia, der Stöppler
Wenn Shia LaBeouf auf der Strasse steht, geht er kunstvolle Wege: Zusammen mit zwei Künstlern reist er seit Montag per Anhalter durch die USA. Unter dem Hashtag #TakeMeAnywhere , Link öffnet in einem neuen Fensterim Browser öffnengibt LaBeouf auf Twitter seine Koordinaten durch. Wer will, kann ihn am Strassenrand auflesen. Und mit LaBeouf nach dem «Sinn» – so sein deklariertes Ziel des Projekts – suchen.
2. Kunst im Käfig
Wenn sie tanzt, bleibt kein Mund zu: Die mittlerweile 14-jährige Maddie Ziegler hatte im Musikvideo von «Chandelier» der Sängerin Sia in einer Soloperformance gefühlt jeden an die Wand getanzt. Im Käfig gebändigt, aber nicht mit weniger Wucht gibt sie zum Sia-Song «Elastic Heart» an der Seite von Shia LaBeouf einen weiteren, wilden Tanz zum Besten. Zu tierisch, zu anrüchig? Pädophilie-Vorwürfe wurden wegen des Videos laut. Ein kunstvoller Wurf ist das Video – nicht nur Zieglers wegen – trotzdem.
3. Bingewatchen mit LaBeouf
72 Stunden: So lange harrte der Schauspieler in einem Kinosessel aus. Auf dem Programm: All seine 29 Filme. LaBeouf konnte man dabei live Bingewatchen zusehen. Seine Reaktionen: gelangweilt bei «Nymphomaniac», gerührt bei «Man Down» und sehr schläfrig bei «Transformers». Kunst im Kino? Naja, aber unterhaltsam.
4. Renn, Shia, renn!
Violette Leggings, neongrünes Muskelshirt, türkis-pinke Treter: Wenn LaBeouf für eine Kunstaktion rennt, dann mit Stil. Für das Projekt #Metamarathon rannte er sportliche 144 Mal um das Amsterdamer Museum Stedelijk, während drinnen Menschen eine Marathon-Konferenz absassen. Kunst? Immerhin ist Ausdauer am Werk.
5. Nicht von Pappe
Wer berühmt ist, dem kann es schon mal zu Kopfe steigen. Um sein Haupt zu schützen, zog sich Shia LaBeouf an der Berlinale 2014 eine Kartontüte über den Kopf – mit der Aufschrift: «I’m not famous anymore». Kurz zuvor hatte er sich von einer Pressekonferenz zu «Nymphomniac» mit den Worten «Wenn die Möwen dem Fischkutter folgen, tun sie das, weil sie denken, dass Sardinen ins Meer geworfen würden» vorzeitig verabschiedet. Grund für sein seltsames Abtauchen: Er soll bei einem Kurzfilm von einem Comic abkupfert haben.
6. Shia sitzt seine Schuld ab
Ein paar Tage nach seinem Auftritt an der Berlinale tritt LaBeouf in die Fussstapfen der Marina Abramovic: Unter dem Ausstellungstitel #Iamsorry – immer noch wegen dem Plagiatsvorwurf – hielt er an sechs Tagen in einer Gallerie in Los Angeles mit bewährter Kartontüte auf dem Kopf an einem Tisch sitzend mit Besuchern Blickkontakt. Abramovic, die in einer berühmten Kunstperformance mehr als 700 Stunden Menschen in die Augen schaute, zeigte sich von LaBeouf sitzender Sühne wenig beeindruckt. Ihre Reaktion: «Seine Aktion hat mit meiner Kunst nichts zu tun.»