Der Tod Hutters war der Donnerstagsausgabe der «Solothurner Zeitung» zu entnehmen. In der Todesanzeige hiess es, Hutter sei nach einer schweren Krankheit verstorben.
Der ehemalige Berner Stadtpräsident Alexander Tschäppät sagte einst über das Werk des Solothurners, dieses sei «seit den Anfängen geprägt von der existentiellen Erfahrung, dass der Mensch vom Menschen bedroht, verletzt, gefoltert, geknechtet wird».
Denkmal für die Opfer der Konzentrationslager
Geboren wurde Hutter am 11. August 1934 in Solothurn. Seine politische Kunst ist einem stark ausgeprägten Humanismus verpflichtet.
Als junger Künstler reiste er nach München in der Hoffnung, schöne Frauen zu modellieren. Die Hoffnung erwies sich als nicht realisierbar. Denn häufiger als auf schöne Frauen stiess Hutter auf gebrochene Menschen, die ihm furchtbare Kriegserlebnisse schildern.
In München lebte Hutter bis 1961. Die künstlerische Bewältigung dieser Jahre setzte nach seiner Rückkehr nach Solothurn ein.
Hutters Werk ist mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden, unter anderem mit Stipendien des Freistaates Bayern und des polnischen Staates, dem Förderpreis und Kunstpreis des Kantons Solothurn und mit dem Preis der Stiftung für die grafische Kunst in der Schweiz.
Sein «Sterbender Häftling» (1964-1972) gilt als ein wichtiges Denkmal für die Opfer der Konzentrationslager. Geschaffen hat es Hutter nach einer Fotografie eines ausgemergelten Mannes, «der auf die Befreier zukroch und starb, kurz bevor er sie erreichte».
Auch in der Politik aktiv
Der Solothurner war auch politisch aktiv: 1991 kandidierte er als SP-Politiker in Solothurn für den Ständerat.
Für grosse Aufmerksamkeit sorgte Hutter mit seiner Eisenplastik «Shoah». Am 28. Februar 1998 stellte Hutter das Objekt im Rahmen eines Skulpturenweges zum Jubiläum «200 Jahre Helvetische Republik» vor dem Bundeshaus in Bern auf.
Weil er dies drei Meter neben dem ursprünglich vereinbarten Standort tat, wurde sie in einer Nacht-und-Nebel-Aktion von der damaligen «Freiheits-Partei» abtransportiert und vor die Werkstatt des Künstlers gebracht, worauf eine heftige öffentliche Debatte begann.