«Jurassic Park», das Science-Fiction-Spektakel von Steven Spielberg aus dem Jahr 1993 ist einer der erfolgreichsten Blockbuster der Filmgeschichte. Und seither geben die Dinos keine Ruhe. Es folgte eine ganze Reihe Fortsetzungen im Kino und im TV. Nun kann man den Urzeit-Echsen auch in echt begegnen. Also fast.
Lebensgrosse, animierte Dinos bevölkern eine gross angerichtete Ausstellung, die um die Welt tourt – und endlich auch in Basel zu sehen ist.
Ein fürchterliches Vieh hat in der aktuellen Ausstellung seinen grossen Auftritt und bekommt einen dicken Happen zum Zvieri. Konkret: Ein gewaltiger Raubsaurier verspeist etwas, das aussieht wie eine halbe Kuh.
Viel Plastik, wenig Gefahr
Es ist eine von rund einem Dutzend Stationen auf dem Rundgang durch diese Ausstellung. Am Anfang gibt es eine Fahrt im Schiffssimulator auf die fiktive Dino-Insel. Dort begegnen wir zuerst dem riesigen Brachiosaurus. Dann besuchen wir das Labor, in dem die Giganten gezüchtet werden. Oder wir besuchen eine Art Zirkusvorstellung mit einem mittelgrossen Raubsaurier.
Schauspielerinnen und Schauspieler interagieren mit Dino-Puppen, Dino-Maschinen und mit dem Publikum – stets bemüht, einen gewissen Nervenkitzel zu erzeugen. Ständig wird betont, wie gefährlich diese Viecher sind. Die Ironie dahinter geht dabei fast verloren. Darum die Frage an einen der Organisatoren der Ausstellung, Andreas Waske: Laufen wir hier eigentlich Gefahr, gefressen zu werden?
«Nur, wenn wir uns dumm anstellen oder die Tiere provozieren. Sonst sollte es eigentlich sicher sein. Und wir haben ja auch alle Ranger, die aufpassen. Das ist natürlich mit einem Augenzwinkern gemeint. Aber man muss schon selber herausfinden, ob die Tiere leben oder nicht.»
Erlebnis ohne Lerneffekt?
Selbstverständlich lebt hier nichts. Natürlich ist hier nichts natürlich. Hier ist alles aus Plastik. Die Ausstellung bietet eine Mischung aus Zoobesuch und Disneyland mit etwas Sachunterricht, wobei sich der Erkenntnisgewinn stark in Grenzen hält.
Die pseudowissenschaftlichen Grundlagen der ganzen Jurassic-Idee sind schlicht hanebüchen. Aber darum geht es ja nicht. Die Ausstellung will nicht unbedingt Wissen vermitteln, sondern vor allem Spass bereiten. Sie will mit künstlichen Mitteln echte Emotionen wecken: Sei es mit dem «Jö»-Effekt im Streichelzoo der Dino-Babys oder mit dem Schreckmoment bei einem angeblichen Zwischenfall.
Dies ist sozusagen ein begehbarer Hollywood-Blockbuster. Ob es so gut funktioniert wie im Kino, sei dahingestellt. Es braucht wohl schon ziemlich viel kindliche Begeisterungsfähigkeit, um sich von diesem Spektakel hier mitreissen zu lassen. Ansonsten ist das intensivste Gefühl, das hier bleibt, die eingebildete Seekrankheit im Schiffssimulator bei der Überfahrt zur Dino-Insel.