Die Ausstellung «Viva Frida Kahlo» zeigt kein einziges «echtes» Werk von Frida Kahlo - sondern projiziert die Bilder der mexikanischen Künstlerin als Bewegtbilder an die Wände. Dazu bewegt sich das Publikum frei in der umfunktionierten Tonhalle, von einem Soundtrack begleitet und einer Frauenstimme, die Teile aus Kahlos Biografie nacherzählt.
«Man muss sich nicht konzentrieren»
Solche immersiven Ausstellungen erfreuen sich seit einigen Jahren zunehmender Beliebtheit. Verantwortlich für die Installation zeigt sich das Zürcher Künstlerkollektiv Projektil.
Dessen Mitglied Roman Beranek ist überzeugt, dass sich «Viva Frida Kahlo» von der Masse abheben kann. Er spricht von einer «Mischung aus Film und Ausstellung» und weist auf den inkludierenden Charakter der Installation hin: «Es ist viel zugänglicher, weil man mittendrin ist und die Installation selbst beleben kann. Man muss sich nicht konzentrieren, weil es Unterhaltung ist, aber auch Kunst und Musik – alles zusammen. Das macht den Reiz aus.»
Manche Kahlo-Puristinnen und -Puristen dürften Mühe haben mit diesem Ansatz. Die Frage, ob die Werke der Mexikanerin durch diese Form der Inszenierung authentisch repräsentiert werden, scheint naheliegend.
Solche Bedenken kann Beranek bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen, entgegnet jedoch: «Ich würde sagen, es ist eine authentische Ausstellung, weil ich mich jetzt ein Jahr mit Frida Kahlo auseinandergesetzt habe. Man muss es sich schon selbst anschauen.»