Der Erfinder des früher auf vielen Schulhausplätzen installierten Lozziwurms und der Erschaffer vieler Windspiele und Riesenkugelrollbahnen ist tot: Der Künstler Yvan «Lozzi» Pestalozzi ist am 3. Juli im Alter von 86 gestorben.
Ich möchte mit meiner Arbeit etwas Licht in diese Düsternis bringen.
Pestalozzis Werke waren oft verspielt. Dies erstaunt nicht, wenn man dessen Leitidee kennt, wie das Lozzi Museum in Wald im Zürcher Oberland am Donnerstag mitteilte. Denn dieses lautete: «Denken wie ein reifer Mensch – sich freuen können wie ein Kind.»
Ein Künstlerleben für das Spiel
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Bild 1 von 6. Yvan Pestalozzi mit seiner Seifenblasenmaschine, dem «Soeipfeblaatere Mobil», aufgenommen im Jahr 1981. Bildquelle: KEYSTONE/Str.
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Bild 2 von 6. Spielgerät und Stromerzeuger zugleich: Kinder aus dem Quartier im Tretrad, des auf der Fritschiwiese vom Kuenstler Yvan Pestalozzi aufgestellten Kunstwerks «Stromer», aufgenommen am 28. Mai 1983. Bildquelle: KEYSTONE/Str.
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Bild 3 von 6. Spielspass für gross und vor allem klein: Kinder klettern in der Schweiz am 15. Juli 1977 über die Skulptur «Lozziwurm». Bildquelle: KEYSTONE/PHOTOPRESS-ARCHIV/Str.
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Bild 4 von 6. Der Künstler präsentiert 2000 in Zumikon seine Windobjekte. Bildquelle: KEYSTONE/Walter Bieri.
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Bild 5 von 6. Ein Jahr später ragen Pestalozzis zwölf Windobjekte über der Limmat. Vom 6. Juli bis 8. Juli 2001 feierte der Kanton Zürich sein 650-jähriges Bestehen. Bildquelle: KEYSTONE/Michele Limina.
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Bild 6 von 6. Kinder klettern auf der Eisenplastik «Wolkenhüpfer 1977» umher, aufgenommen am 27. Oktober 1977 auf der Zuschauerterrasse im Terminal B des Flughafens Kloten. Bildquelle: KEYSTONE/PHOTOPRESS-ARCHIV/Str.
Mit seinem Schaffen wolle er sich «mit der mir eigenen, oft heiter-ironisierenden Verspieltheit gegen die Widerwärtigkeiten in dieser Welt» stemmen, schrieb «Lozzi» auf seiner Website: «Ich möchte mit meiner Arbeit etwas Licht in diese Düsternis bringen.»
Kunst, die gute Laune verbreitet
Die Leute, die sein Museum mit einem «Lätsch» betreten, sollen es wieder mit einem Lachen verlassen, hatte der Künstler bei der Eröffnung seines Museums in Wald im Jahr 2021 gesagt, wie der «Zürcher Oberländer» in seinem Nachruf vom Dienstag schrieb.
Yvan Pestalozzi wurde 1936 in Glarus geboren. Er absolvierte eine Lehre als Möbelschreiner und bildete sich autodidaktisch im künstlerischen Bereich aus. Denn: «Für das, was ich für meine Tätigkeit lernen wollte, gab und gibt es weder eine Berufs- noch eine Schulbildung».
Mit 27 Jahren wagte er den Sprung in die Selbständigkeit: Er wirkte als freischaffender Künstler in der ganzen Welt. Zu seinen bekanntesten Werken gehören laut der Mitteilung seines Museums der Lozzi-Wurm, Windplastiken, Riesenkugelrollbahnen, die Zeitmaschine für die UBS oder das ABB Weltmobile.