SRF setzt sich am Radio, im TV und Online mit den unterschiedlichen Facetten des Schweizer Kriminalromans auseinander: mit seiner Geschichte, mit dem über die Jahrzehnte zu beobachtenden Wandel der Ermittlerpersönlichkeiten und mit der Faszination, die derzeit insbesondere von True Crime und vom Regionalkrimi ausgeht.
Auch die Hörerinnen und Hörer bringen sich ein: Sie empfehlen ihre Lieblinge unter den Schweizer Krimis aus Geschichte und Gegenwart. Und auf Radio SRF 1 verfasst die Erfolgsautorin Gabriela Kasperski zusammen mit dem Publikum und live am Sender eine packende Verbrecherstory.
Faszination True Crime und Regionalkrimi
Die Faszination für Krimis zeigt sich in den Bestsellerlisten: 1. Rang: Christine Brand, 4. Rang: Martin Suter, 6. Rang: Silvia Götschi. Im Jahr 2024 sind gleich elf der zwanzig meistverkauften Bücher in der Schweiz Krimis oder Thriller, fünf davon aus der Feder von Schweizer Autorinnen und Autoren. Ganz besonders im Trend liegen True Crimes und Regionalkrimis.
True Crimes basieren auf wahren Verbrechen, die, wie beispielsweise von der ehemaligen Gerichtsreporterin Christine Brand, meisterhaft als hochspannende Geschichten erzählt werden. Regionalkrimis wiederum spielen mit der detailgenauen Erkennbarkeit der Handlungsorte, leben also davon, dass das Verbrechen in der unmittelbaren Nachbarschaft der Lesenden stattfindet – sei es in der archaischen Bergwelt des Engadins, im pittoresken Solothurn oder rund ums mondäne Zürcher Opernhaus.
Sympathische Eigenbrötler
Der seit Jahren ungebrochene Boom des Schweizer Krimigenres basiert aber auch auf einer grossen Tradition: Friedrich Glausers legendärer Wachtmeister Studer oder Dürrenmatts Kommissär Bärlach begründeten hierzulande den Typus des sympathischen, aber eigenbrötlerischen Ermittlers.
Glauser wie Dürrenmatt liessen sich dabei vom Pariser Kriminalkommissar Jules Maigret des belgischen Autors Georges Simenon inspirieren. Heutige Autorinnen und Autoren wie Petra Ivanov, Christof Gasser oder Roger Graf greifen dagegen eher Vorbilder aus dem angelsächsischen Raum auf, etwa die Rätselkrimis eines Sir Conan Doyle oder die «hard boiled stories» von Raymond Chandler.
Krimi auf allen Kanälen
SRF nähert sich dem Schweizer Krimi auf ganz verschiedenen Wegen. Vertiefende Gespräche – etwa mit dem Schweizer «Krimipapst» Paul Ott, der das erste Standardwerk zur Schweizer Krimiliteratur verfasst hat – liefern Hintergründe. Literaturredaktor Felix Münger geht in einem Onlineartikel der Frage nach, ob es so etwas wie den typischen Schweizer Krimi überhaupt gibt. Lesungen von Werkausschnitten illustrieren die Qualität, über welche viele Werke der Kriminalliteratur verfügen – und strafen das noch immer verbreitete Vorurteil Lügen, Krimis seien à priori literarisch minderwertig.
Das Publikum schreibt mit!
Auf Radio SRF 1 verfasst die Erfolgsautorin Gabriela Kasperski zwischen 7.00 Uhr und 24.00 Uhr einen Kurzkrimi und zwar in ständigem Austausch mit dem Publikum. Der Fortschritt des Textes kann Online mitverfolgt werden und im Laufe des Tages gibt es immer wieder Gelegenheit, der Autorin Inputs zu geben, wie die Geschichte weitergehen könnte. Machen Sie mit!