In ihrer Romantrilogie beschreibt Tsitsi Dangarembga am Beispiel einer heranwachsenden Frau den Kampf um das Recht auf ein menschenwürdiges Leben und weibliche Selbstbestimmung in Simbabwe. «Dabei zeigt sie soziale und moralische Konflikte auf, die weit über den regionalen Bezug hinausgehen und Resonanzräume für globale Gerechtigkeitsfragen eröffnen», schreibt die Jury.
In ihren Filmen thematisiert sie Probleme, die durch das Aufeinandertreffen von Tradition und Moderne entstehen. Begleitet wird ihr künstlerisches Schaffen vom Engagement, die Kultur in ihrem Land zu fördern – und sie insbesondere für Frauen zu öffnen. Gleichzeitig kämpft sie für Freiheitsrechte. Nachdem sie 2020 zur Teilnahme an einer Anti-Korruptions-Demo aufgerufen hatte, wurde sie für kurze Zeit inhaftiert und auf Bewährung wieder freigelassen.
Studium in Simbabwe und Berlin
Tsitsi Dangarembga wurde am 14. Februar 1959 in Mutoko im damaligen Rhodesien, dem heutigen Simbabwe geboren. Sie studierte in ihrem Heimatland Psychologie und schrieb erste Theaterstücke.
1988 erschien ihr Debüt-Roman «Nervous Conditions» - die deutsche Übersetzung («Aufbrechen») kam erst 2019 in die Buchhandlungen. Anfang der 1990er-Jahre studierte sie in Berlin Filmregie und gründetet in Harare eine Filmproduktionsfirma. 2000 kehrte sie endgültig nach Afrika zurück.
Jährliche Auszeichnung
Der Börsenverein vergibt den Friedenspreis seit 1950. Überreicht wird die Auszeichnung traditionell zum Abschluss der Frankfurter Buchmesse in der Paulskirche – in diesem Jahr ist das der 24. Oktober.
Die angesehene Auszeichnung ist mit 25'000 Euro dotiert. Geehrt werden Persönlichkeiten, die in Literatur, Wissenschaft oder Kunst zur Verwirklichung des Friedensgedankens beigetragen haben.