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Literaturredaktor Felix Münger über Tsitsi Dangarembga
Aus Kultur-Aktualität vom 21.06.2021. Bild: KEYSTONE / AARON UFUMELI
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Hohe Auszeichnung Friedenspreis an der Frankfurter Buchmesse für Tsitsi Dangarembga

Tsitsi Dangarembga hat den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2021 bekommen. Die 62-jährige Autorin, Filmemacherin und Aktivistin sei «nicht nur eine der wichtigsten Künstlerinnen ihres Landes, sondern auch eine weithin hörbare Stimme Afrikas in der Gegenwartsliteratur», schreibt die Jury.

In ihrer Romantrilogie beschreibt Tsitsi Dangarembga am Beispiel einer heranwachsenden Frau den Kampf um das Recht auf ein menschenwürdiges Leben und weibliche Selbstbestimmung in Simbabwe. «Dabei zeigt sie soziale und moralische Konflikte auf, die weit über den regionalen Bezug hinausgehen und Resonanzräume für globale Gerechtigkeitsfragen eröffnen», schreibt die Jury.

In ihren Filmen thematisiert sie Probleme, die durch das Aufeinandertreffen von Tradition und Moderne entstehen. Begleitet wird ihr künstlerisches Schaffen vom Engagement, die Kultur in ihrem Land zu fördern – und sie insbesondere für Frauen zu öffnen. Gleichzeitig kämpft sie für Freiheitsrechte. Nachdem sie 2020 zur Teilnahme an einer Anti-Korruptions-Demo aufgerufen hatte, wurde sie für kurze Zeit inhaftiert und auf Bewährung wieder freigelassen.

Auszüge aus der Begründung des Stiftungsrates

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«Die Schriftstellerin und Filmemacherin aus Simbabwe verbindet in ihrem künstlerischen Werk ein einzigartiges Erzählen mit einem universellen Blick und ist deshalb nicht nur eine der wichtigsten Künstlerinnen ihres Landes, sondern auch eine weithin hörbare Stimme Afrikas in der Gegenwartsliteratur.

In ihrer Romantrilogie (...) zeigt sie soziale und moralische Konflikte auf, die weit über den regionalen Bezug hinausgehen und Resonanzräume für globale Gerechtigkeitsfragen eröffnen.

In ihren Filmen thematisiert sie Probleme, die durch das Aufeinandertreffen von Tradition und Moderne entstehen. (...)

Begleitet wird ihr künstlerisches Schaffen von dem jahrelangen Engagement, die Kultur in ihrem Land zu fördern – und diese insbesondere für Frauen zu öffnen. Gleichzeitig kämpft sie für Freiheitsrechte und politische Veränderungen. (...)

‹Wenn ihr wollt, dass euer Leiden aufhört, müsst ihr handeln›, fordert sie. ‹Handeln kommt aus der Hoffnung. Dies ist das Prinzip von Glauben und Handeln.›»

Studium in Simbabwe und Berlin

Tsitsi Dangarembga wurde am 14. Februar 1959 in Mutoko im damaligen Rhodesien, dem heutigen Simbabwe geboren. Sie studierte in ihrem Heimatland Psychologie und schrieb erste Theaterstücke.

1988 erschien ihr Debüt-Roman «Nervous Conditions» - die deutsche Übersetzung («Aufbrechen») kam erst 2019 in die Buchhandlungen. Anfang der 1990er-Jahre studierte sie in Berlin Filmregie und gründetet in Harare eine Filmproduktionsfirma. 2000 kehrte sie endgültig nach Afrika zurück.

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Gespräch mit der simbabwischen Schriftstellerin Tsitsi...
aus Reflexe vom 15.04.1993.
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Jährliche Auszeichnung

Der Börsenverein vergibt den Friedenspreis seit 1950. Überreicht wird die Auszeichnung traditionell zum Abschluss der Frankfurter Buchmesse in der Paulskirche – in diesem Jahr ist das der 24. Oktober.

Die angesehene Auszeichnung ist mit 25'000 Euro dotiert. Geehrt werden Persönlichkeiten, die in Literatur, Wissenschaft oder Kunst zur Verwirklichung des Friedensgedankens beigetragen haben.

Radio SRF 4 News, Nachrichten, 24.10.2021, 14:00 Uhr ; 

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