«Literaturclub»-Gastkritikerin Patti Basler liest vor allem politische Artikel. Früher hatte sie aber andere Literatur im Bücherregal.
Ihr liebstes Buch?
Mein liebstes Buch ist immer das, welches ich gerade lese. Allgemein bin ich grosser Fan von Kinder- und Jugendliteratur, von Coming-of-Age-Romanen und Geschichten aus kindlicher oder jugendlicher Perspektive. «The Catcher in the Rye» war prägend für mich, genauso wie «To Kill a Mocking Bird», «Barnens Ö» oder «Heidi».
Wann kommen Sie zum Lesen? Und wo am liebsten?
Ich lese immer und überall. Zurzeit vor allem Zeitungen, Reportagen und Artikel, weil ich als politische Satirikerin unterwegs bin. Es sei denn, ich werde zum «Literaturclub» eingeladen.
Am meisten lese ich sicher im Bett, im Zug und am Schreibtisch. Dort aber vor allem ab Bildschirm.
Mehrere Bücher gleichzeitig? Eins nach dem anderen?
Ich funktioniere seriell. Es kann sein, dass ich mehrere Bücher beginne, aber ich lese sie dann doch nacheinander.
Ein Buch, das Ihnen die Liebe zum Lesen eröffnet hat?
«Heidi». Aus vielen Gründen. Vor allem, weil es das dickste Buch im Regal war und ich es daher immer wieder las. Grimms Märchen und die Bildergeschichten von Wilhelm Busch waren ebenfalls Türöffner.
Eins, das Sie immer wieder zur Hand nehmen?
Fast jedes.
Ein Buch, bei dem Sie laut lachen mussten?
Zuletzt bei Meyers «Wolkenbruch». An die genaue Stelle kann ich mich nicht mehr erinnern.
Eine Leseleiche: ein Buch, das Sie einfach niemals beenden?
«Ulysses» von James Joyce: Ich bin wohl damit in guter Gesellschaft.
Ein Buch, das Sie gerne verschenken?
Ich muss es gelesen und für gut befunden haben, aber es soll auch zur beschenkten Person passen. Momentan bin ich grosser Fan junger Schweizer Autorinnen: Yaël Inokai mit «Mahlstrom», Simone Lappert mit «Der Sprung» oder auch die schon ein paar Jahre ältere deutsche Juli Zeh mit «Neujahr»: Bücher, die sich empfehlen und verschenken lassen.
Ein Buch, das Sie Kindern gerne vorlesen?
Dazu habe ich wenig Anlass oder Gelegenheit. Daher wären dies dann eher kurze Geschichten. Gerne Grimms Märchen. Die gehören für mich zur literarischen Grund- und Allgemeinbildung. Spannend wird es, wenn der historische Kontext und Stereotypen (böse Stiefmutter, braves Mädchen, mutiger Held) von den Kindern selbst hinterfragt werden und die Grundlage für einen Diskurs bieten.